Kundenumgang AugenoptikerWarum praxisnahes Lernen zu wichtig ist| © Flamingo Images / Shutterstock.com
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Praxisnahes Lernen – darum ist es unverzichtbar

Lernen – puh! Kein Wunder, dass es Dir keine Freude bereitet, wenn Du dabei hauptsächlich am Schreibtisch sitzt. Doch zum Glück wird praxisnahes Lernen in Aus-, Fort- und Weiterbildung immer wichtiger. Hier werden praktisches Know-how und Theorie miteinander verbunden, sodass Du während der Arbeit effektiv Dinge für Deinen zukünftigen Job erlernst. Und zwar nicht langweilig aus Büchern, sondern während Du echte Aufgaben erledigst. So kannst Du Werkzeuge testen, Materialien kennenlernen und Handlungen für die Realität direkt umsetzen. Praktisch eben!

Learning by doing: Das macht praxisnahes Lernen aus

Lernen am Arbeitsplatz verbindet Theorie mit praktischen Kenntnissen. So erwirbst Du alles Nützliche – nicht nur aus Büchern. Stattdessen wird das Wissen direkt in Deinem Job vermittelt und Du kannst es viel besser abspeichern. Gerade als Azubi in der Augenoptik musst Du unterschiedlichste Dinge erlernen und kennenlernen. Ob den Umgang mit Kunden oder Werkzeugen, löten, feilen, reparieren, kitten und noch vieles mehr. Du kannst ausprobieren und stetig besser werden.
Ein weiterer Vorteil dieser Herangehensweise ist, dass ein erfahrener Kollege Dich einarbeitet, Dir zeigt was zu tun ist und Dir Feedback gibt. So werden Deine Arbeiten kontrolliert und Du bekommst eine direkte Rückmeldung dazu.

Vor- und Nachteile von praxisnahem Lernen

Vorteile

  • Das Gelernte kannst Du direkt in der Praxis umsetzen und vertiefst es dadurch.
  • Du bist während des praxisnahen Lernens im Betrieb, hast Kontakt zu Deinen Kollegen und bist im Tagesgeschäft tätig.
  • Ob als Azubi oder als Chef – praxisnahes Lernen findet in jeder Hierarchiestufe statt. Man lernt nämlich nie aus.

Nachteile

  • Explizites theoretisches Wissen mag durch diese Umsetzung manchmal fehlen.
  • Du wirst ins kalte Wasser gestoßen und musst Dich direkt mit Deinen Aufgaben auseinander setzen. Manchmal ohne vorher etwas theoretisch dazu gelernt zu haben.
  • Der Übergang von Schule in die Arbeitswelt kann Dich kalt erwischen und Du benötigst bestimmt eine Umgewöhnungsphase.

So funktioniert’s: Praxisnahes Lernen richtig umsetzen

Schreibtischarbeit gehört zur Ausbildungszeit dazu. Du musst Bücher wälzen, Arbeiten schreiben und auch mal ein Referat halten. Um aber wirklich gut im Beruf des Augenoptikers zu werden, ist praxisnahes Lernen unverzichtbar. Im Betrieb bekommst Du den Arbeitsalltag mit, erfährst alles zu den Abläufen und kannst Dich einbringen. Du bist hautnah dabei und machst große Fortschritte, wenn Du aufmerksam bist. Hier kommen einige hilfreiche Tipps für Dich:

Vorbereiten und arbeiten

Während der Praxisphasen Deiner Ausbildung bekommst Du Vieles für Deinen späteren Job mit – sei jederzeit aufmerksam, bereite Dich immer gut vor, passe auch in der Theoriephase in der Schule gut auf. Mache Dir Gedanken über anstehende Inhalte, lese Dich ein und recherchiere im Voraus über die neuen Themen. So machst Du es Dir leichter und bringst bessere Leistungen. 

Das heißt nicht, dass Du allein am Schreibtisch sitzen musst. Tausche Dich mit anderen Azubis aus, stelle Deinen Kollegen Fragen und bitte sie, Dir Dinge zu zeigen oder Dir über die Schulter zu schauen.
Ein essenzieller Bestandteil ist auch, dass Du Dich mit Dir selbst auseinandersetzt. Denke über Deine Stärken und Schwächen nach, sei ehrlich mit Dir und arbeite an Deinen Defiziten. Je besser Du über Dich und den Stoff Bescheid weißt, desto schneller kommst Du weiter.

Interesse zeigen

Du hast in der Schule etwas nicht genau verstanden oder Deine Kollegin arbeitet anders mit einem Werkzeug als Dein Lehrer es Dir gezeigt hat? Gehe offen damit um und sprich die Mitarbeiter darauf an. Frage sie bei Unklarheiten und schreibe Dir Ungenauigkeiten immer auf, damit Du sie im Gespräch mit älteren Kollegen anbringen kannst. Wer aufmerksam und offen ist, lernt während der Praxisphase viel mehr, weil ihm unkompliziert und schnell mal etwas gezeigt werden kann. So werden viele Fragen aus dem Weg geräumt und Du kannst Dir Inhalte besser merken.

Einsatzbereitschaft zeigen 

Oft wirst Du als Anfänger gebeten nur zuzuschauen oder die Kollegen durch den Arbeitstag zu begleiten. Damit Du aber auch praktisch lernst und nicht nur die Theorie büffelst, bitte Deine Vorgesetzten doch mal, auch etwas tun zu dürfen. Je früher Du mit Werkzeugen und Materialien in Kontakt kommst, desto schneller wirst Du geübter im Umgang. Vielleicht gibt es zum Beispiel Ausschussware, an der Du testen kannst oder ihr spielt während einer ruhigen Phase eine Kundenberatung durch. Möglichkeiten bieten sich sicherlich genügend, Du solltest diese aber explizit erbitten oder offen danach fragen. Diese Einsatzbereitschaft und Motivation machen das praxisnahe Lernen leichter.

Aus Fehlern lernen

Üben, üben, üben! Gib’ nicht direkt auf, wenn Du bei etwas scheiterst. Natürlich passieren Dir am Anfang Fehler, wenn Du Gläser einsetzt, etwas lötest oder Werte überprüfst. Das kann passieren, Du solltest aber aus solchen Situationen lernen und Dich verbessern. Wenn Du mit etwas nicht zurechtkommst, lasse es Dir noch mal zeigen, fordere Hilfe ein und bitte andere Dich zu unterstützen. Konstruktive Kritik ist das Tolle am praxisnahen Lernen: Du bist nicht allein, sondern hast kompetente Helfer um Dich herum, die Dir Sachen beibringen können. Sei nicht schüchtern, sondern gehe offen mit Problemen um. Im späteren Job solltest Du alles können und die Lehre ist dazu da, sich weiterzuentwickeln und alles zu lernen. Und falls Du mal einen Fehler machst, kannst Du Dir die richtige Art der Umsetzung viel besser merken, wenn Du selbst das Problem vor Augen hast und es nicht zu auf dem Papier siehst – ein echter Erfolgstrick.

Vernetzen

Jeder hat Stärken und Schwächen und im Betrieb bekommst Du schnell mit, wer etwas gut kann. Zeige Interesse an dem Know-how Deiner Kollegen. Sie teilen ihr Wissen bestimmt gern mit Dir und fühlen sich vielleicht auch geschmeichelt, wenn Du sie bittest, Dir bestimmte Techniken genauer zu erklären. Nutze zum Beispiel gemeinsame Pausen zum Teambuilding. Gute Beziehungen und unterschiedlichste Kontakte sind im Job immer von Vorteil. Lerne also Deine Kollegen kennen und schaue ihnen genau zu. Von ihnen kannst Du viel lernen und später davon profitieren.