Richtig lötenWie löte ich richtig? | © Andreas Friedrich, Firma: Fred McFar Fotoproduktionen aus Karlsruhe
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Das Werkstattjahr 2019: Was ist „löten“?

Eine augenoptische Ausbildung ist in erster Linie das Erlernen eines Handwerksberufes. Dazu gehört natürlich, dass Du in der Werkstatt tätig bist, damit Du Deinen Kunden, z. B. mit der Reparatur einer defekten Brille, wieder ein gutes Sehen ermöglichen kannst. Die dafür notwendigen handwerklichen Fähigkeiten erlernst Du sowohl im Betrieb als auch in der Ülu. Die Brille zu löten ist hierbei in der Werkstatt von großer Bedeutung und Bestandteil Deiner Gesellenprüfung.

Grundlagen

Löten ist „das Verbinden erwärmter, in festem Zustand verbleibender Metalle durch schmelzende metallische Zusatzwerkstoffe (Lote)“. Klingt erst einmal sehr abstrakt, aber keine Angst: Vor allem in Deiner überbetrieblichen Lehrlingsunterweisung, in den Kursen G-AU, AU 1 und AU2, steht Löten verstärkt auf dem Programm! 

Grundsätzlich unterscheiden wir zwischen Hart- und Weichlöten. Da beim Hartlöten deutlich mehr Hitze – und daraus folgend mehr Stabilität der Lötverbindung – entsteht, nutzt Du in der augenoptischen Werkstatt ausschließlich diese Art des Lötens. Um eine so hohe Temperatur zu erzeugen, verwendest Du ein Hydrozonlötgerät mit einem Handstück, aus dem eine grünliche Flamme kommt.

Die Unfallverhütungsvorschriften

Ganz wichtig beim Löten ist, dass Du die Unfallverhütungsvorschriften beachtest und einhältst. Dazu gehört unter anderem, dass nichts Brennbares auf dem Werktisch steht oder liegt, Du keine Schals oder Ketten trägst, ggf. Deine langen Haare zusammenbindest, eine Schutzbrille auf Deiner Nase sitzt und ein Behälter mit kaltem Wasser zum Abschrecken auf Deiner Werkbank bereitsteht. 

Der Lötvorgang

Und dann kann das Löten auch schon losgehen – zum Beispiel, wenn eine Brillenfassung gebrochen bei Dir auf der Werkbank liegt.

Zuerst spannst Du zwei Metallstücke, zum Beispiel die zwei Teile Deiner zerbrochenen Fassung, exakt in die vorgesehenen Lötzangen ein. Danach bestreichst Du die Metallteile mit sogenanntem Flussmittel, damit sie bei den hohen Temperaturen nicht verbrennen und das Lot besser fließt. Jetzt erwärmst Du mit der Flamme die zwei Metallstücke solange, bis das Lot zwischen den beiden Metallen anfängt zu fließen und eine feste Lötverbindung entsteht. Wenn Du die Teile wieder aus den Lötzangen entfernst, solltest Du an die Hitze denken, die Du gerade erzeugt und mit der Du gearbeitet hast! Denn an dieser Stelle ist die Verbrennungsgefahr noch nicht gebannt! Das Löten endet mit einem Biegetest. Damit findest Du heraus, ob die Verbindung stabil ist und hält. 

Und noch ein Tipp zum Schluss:

Es sind im Grunde drei bis fünf Arbeitsschritte, die grundlegend für das Löten sind und die Du Dir auch ganz easy merken kannst:

  • Erwärmen der metallischen Werkstoffe und Schmelzen des Lotes
  • Benetzen und Fließen des Lotes auf beiden Werkstoffoberflächen

Binden der beiden Metalle und des Lotes zu einem neuen gemeinsamen Werkstück