Saubere WerkstattSauberkeit ist auch in der Werkstatt wichtig | © pikselstock / Shutterstock.com
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Das Werkstattjahr 2019: Sauberkeit in der Werkstatt

Eine augenoptische Ausbildung ist in erster Linie das Erlernen eines Handwerksberufes. Dazu gehört natürlich, dass Du in der Werkstatt tätig bist, damit Du Deinen Kunden, z. B. mit der Reparatur einer defekten Brille, wieder ein gutes Sehen ermöglichen kannst. Oder eben auch ganz neue Brillen entstehen lässt. Die dafür notwendigen handwerklichen Fähigkeiten erlernst Du sowohl im Betrieb als auch in der ÜLu. Und in einer sauberen Werkstatt zu arbeiten, macht doch gleich viel mehr Spaß! Was alles dazugehört, verraten wir Dir jetzt!

Warum ist Sauberkeit in der Werkstatt wichtig?

Sauberkeit heißt nicht nur Staubsaugen oder Wischen. In der augenoptischen Werkstatt umfasst der Begriff alles, was mit Pflege, Hygiene, Ordnung und Sicherheit zu tun hat! Wieso? Ganz einfach! Stell Dir vor, Dein Arbeitskollege ist vor Dir in der Werkstatt beschäftigt und verlässt seinen Arbeitsplatz. Du benötigst den Platz als nächstes und setzt Dich an den Tisch. Leider wurde der Platz allerdings nicht sauber gehalten und somit steigt für Dich die Gefahr, Dich an Glassplittern oder Metallspänen zu verletzten. Klingt nicht schön, oder? Die Sauberkeit in der Werkstatt hat immer auch Auswirkungen auf die Arbeit für Deinen Kunden. Und er oder sie findet Kratzer an der Brille bestimmt nicht lustig, nur weil sie auf eine schmutzige Arbeitsplatte gelegt wurde! Sauberkeit führt auch immer zu einer gewissen Ordnung und damit zu einer guten Zeiteinteilung! Im Chaos verschwinden kleine Schrauben eher als an einem sauberen und aufgeräumten Platz. Dein Kunde wird es Dir danken, wenn er nicht so lange warten muss! Auch für Deine Effektivität ist Sauberkeit enorm wichtig. Denke einfach an die Arbeitsschritte, die Du zum Beispiel beim Löten durchgehst. Wenn Du nach jedem Schritt erst etwas wegräumen oder suchen muss, weil es nicht an seinem richtigen Platz liegt, bist Du vielleicht genervt, weniger effektiv und der Lernerfolg mindert sich. 

Wie reinigst Du Maschinen und Geräte richtig? 

Super wichtig ist die Sauberkeit in der Werkstatt im Hinblick auf die Pflege der Maschinen und Geräte. Besonders bei Geräten, die am Stromnetz angeschlossen sind, solltest Du darauf achten, dass diese vor dem Reinigen unbedingt ausgeschaltet sind. Oder Du ziehst den Stecker, damit das Gerät nicht mehr am Stromnetz hängt. Dadurch verringerst Du beim Reinigen der Maschinen auch das Verletzungsrisiko. Und wenn Du die folgenden Hinweise beachtest vermeidest Du, dass Deine gute Arbeitskleidung mit Schleifschlamm oder Flussmittel in Berührung kommt: 

  • Die Handschleifsteine sollten nicht nur von außen sauber sein, denn auch im Innenleben der Geräte setzt sich viel Schleifschlamm ab. Wenn Du diesen nicht regelmäßig mit einem Metallstab oder einem dünnen Spatel entfernst, wird sich die Schleifscheibe eines Tages nicht mehr drehen.
  • Die großen automatischen Schleifsysteme benötigen ebenfalls Pflege. Das Innengehäuse spritzt Du mit Wasser aus und entfernst Glassplitter ganz einfach mit einer Zahnbürste. Schleifreste fallen dabei unten in den Wasserbehälter mit Auffangbecken, daher muss auch dieser gereinigt werden. Der sogenannte „Wasserwechsel“ steht je nach Bedarf ein- bis zweimal die Woche an. Auch die Wasserpumpe darfst Du gerne mit einer Zahn- oder Küchenbürste vom Schleifschlamm befreien. Ansonsten kann es nämlich passieren, dass der Wasserbehälter überläuft oder das Wasser „umkippt“ und fürchterlich riecht. Auf diese Erfahrung kannst Du sicherlich verzichten.
  • Nach dem Löten solltest Du alle Flussmittelreste sowohl vom Löttisch als auch von sämtlichen Zangen mit warmen Wasser entfernen. Nur so lässt sich gewährleisten, dass Deine Werkzeuge und Maschinen lange halten.
  • Beim Reinigen der Feilen solltest Du darauf achten, nur die dafür vorgesehenen Feilenbürsten zu verwenden. Diese führst Du mit ein wenig Druck in Hiebrichtung über das Feilenplatt. Die Feilen sollten trocken gelagert werden, so dass sie nicht anfangen zu rosten und stumpf werden. 

Das Reinigen der augenoptischen Werkstatt gehört zum täglichen Geschäft. Je regelmäßiger, desto weniger fällt auf einmal an und umso mehr Spaß wirst Du bei deiner Arbeit haben.

Und noch ein paar Tipps zum Schluss:

Handschleifsteine:

  • jeden Abend nach dem Gebrauch reinigen 
  • immer frisches Wasser zum Schleifen verwenden
  • Schwämme gut auswaschen

Elektronische Schleifsysteme:

  • Bei sehr kalkhaltigem Wasser die Pumpe ab und an mit Kalkreiniger vom Kalk befreien.
  • Das Display mit einem sauberen Tuch abwischen, um ein Verkratzen zu vermeiden.

Löten: 

  • Angetrocknete Flussmittelreste sind scharf, daher niemals mit den Fingern abkratzen. Verwende hierfür eine Pinzette oder halte die Zangen unter warmes Wasser.
  • Wärme lässt Flussmittel wieder flüssig werden.
  • Zangen anschließend richtig trocken reiben, um das Risiko von Rost so gering wie möglich zu halten.
  • In regelmäßigen Abständen die Löttische & Zangen einölen, um Rost entgegenzuwirken.

Feilen:

  • trocken & nicht übereinander lagern, denn dadurch werden sie stumpf
  • Die Feilenbürste bitte nicht kreuz & quer über das Feilenplatt bewegen, sonst werden die Feilen ebenfalls stumpf