Mobbing am Arbeitsplatz oder in der SchuleMobbing am Arbeitsplatz – Definition und Hilfe für Mobbing-Opfer | © AntonioGuillem / iStockphoto.com
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Mobbing – wertvolle Tipps dagegen!

Tuscheln, lästern, grundlos kritisieren: Mobbing hat viele Formen. Begegnest Du Mobbing oder bist direkt davon betroffen, kann es Deinen Arbeitsalltag immens beeinflussen. Viele Opfer fühlen sich hilflos und können oft nichts gegen Mobbing am Arbeitsplatz machen – stimmt das? Wo fängt es an und was kannst Du dagegen tun, wenn Du betroffen bist? Hier gibt’s wichtige Infos…

Was ist Mobbing?

Der Begriff kommt aus dem Englischen von „to mob“ also „anpöbeln“, „bedrängen“ und „fertig machen“. Nicht jede Art von „Stänkern“ ist gleich Mobbing. Zwei Faktoren sind dabei Voraussetzung für die Definition von Mobbing:

  • Das Mobbing muss systematisch sein. Das heißt, dass die Schikanen zielgerichtet gegenüber einer oder mehreren Personen ist.
  • Es muss über eine längere Zeit erfolgen. Zum Nachweis benötigt es also einen Leidensweg.

Liegt beides vor, handelt es sich bei den Schikanen um Mobbing.

Wie entsteht Mobbing?

Durch falsche Arbeitsorganisation, schlechtes Sozialverhalten kann es im Betrieb zu Rivalitäten kommen. Das Konkurrenzdenken der Einzelnen verhindert eine Zusammenarbeit und Teambuilding.

Des Weiteren kann Mobbing entstehen, wenn ein Kollege jemanden schlecht macht, der schüchtern oder ein geringes Selbstwertgefühl sowie keine Selbstsicherheit hat. So fühlt er sich stärker und täuscht über eigene Fehler und Schwächen hinweg.

Wichtig zu wissen: Mobbing ist meist keine Folge des Verhaltens eines Einzelnen, sondern eher ein Gruppen-Phänomen. Das System besteht oft aus Täter und Opfer, ebenso aber aus Mitläufern, Zuschauern und Wegsehern.

Mobbing-Opfer kommen hauptsächlich durch Zufall in ihre Lage, es gibt aber auch Gründe wie Neid, ein gutes Verhältnis zum Chef, Leistungsdruck oder zu Kollegen oder unterschiedliche Lebensumstände.

So solltest Du auf Mobbing reagieren

Oberste Regel: Lasse Dir Mobbing nie gefallen. Je mehr und öfter Du Dich wehrst, desto besser stehen die Chancen, das Mobbing zu beenden. Durch Passivität lässt Du Dich in die Opferrolle drängen. Werde aktiv und wehre Dich:

  • Ignoranz
    Manchmal hilft es dem Gegenüber die kalte Schulter zu zeigen und die Worte und Taten zu ignorieren. Das trägt oft zur Deeskalation bei. Wenn Gerüchte, Gehässigkeiten und fiese Sprüche keinerlei Wirkung zeigen, verlieren Mobber oft ihre Lust an den Quälereien.
  • Angriff
    Gehe auf Konfrontation und sprich Dein Gegenüber an. Erst allein und wenn das nichts hilft vor Zeugen. Wenn die Gemeinheiten dann immer noch nicht aufhören weihe Deinen Chef ein und setze Dich mit dem Betriebsrat in Verbindung. Das verschafft Dir Respekt und dokumentiert Stärke. Beweise sind für diese Vorgehensweise aber unabdinglich. Denn Du kannst Dich auch juristisch wehren. Denn Mobbing ist strafbar.
  • Aufforderung
    Dein Gespräch unter vier Augen hat nichts gebracht? Dann fordere Dein Gegenüber schriftlich dazu auf, das Mobbing zu unterlassen. In einer Mail oder einem Brief kannst Du auch deutlich machen, dass Du Dich an Deine Vorgesetzten wendest und wenn auch das nichts bringt, Dich juristisch dagegen wehrst. Ein gutes Hilfsmittel dabei ist ein Mobbing-Tagebuch: Halte darin genau fest wann, wo und wie die Mobbing-Attacken stattfinden. Es ist sogar ein anerkanntes Mittel in Rechtsstreitigkeiten.
  • Rückzug
    Wenn all das nichts hilft, lasse Dich nicht völlig fertig machen. Manchmal hilft eine Versetzung. So kannst Du dem Mobber in Zukunft aus dem Weg gehen. Bitte Deine Vorgesetzten um eine interne Jobalternative und plädiere dabei an die Fürsorgepflicht, die Dein Chef Dir gegenüber hat.
    Kommst Du auch hier nicht weiter, verlasse das Unternehmen. Frage Dich: Möchtest Du wirklich für einen Arbeitgeber arbeiten, der Dich nicht schützt? Nein, denn er hat Dich nicht verdient. Eine Kündigung inklusive Betriebswechsel und die Suche einer guten Alternative sind Gold wert.

Wertvolle Tipps im Umgang mit Mobbing

Reden ist Gold

Wie so oft im Leben, hilft reden. Mehr als schweigen. Hat jemand ein Problem mit Dir, gehe aktiv auf ihn zu und versuche die Differenzen aus dem Weg zu schaffen.

Ursachen finden

Warum kommt es zum Mobbing? Versuche den Grund herauszufinden. Liegt es an Dir? Oder bist Du eventuell ein Blitzableiter für ein anderes Problem im Team?

Konsequenzen klarmachen

Teile Deinem Gegenüber mit, dass Du Dich wehrst. Wenn ein Gespräch und eine schriftliche Aufforderung nichts bringen, mache klar, dass es Auswirkungen hat, Dich schlecht zu behandeln. Beim Thema Mobbing gibt es eine klare Linie: Ermahnung, Abmahnung, Kündigung.

Maßnahmen ergreifen

Urlaub und Krankmeldung können eine kurzfristige Idee sein, aus dem Teufelskreis des Mobbings herauszukommen und Stress zu reduzieren. Klar, das bringt langfristig nichts, wenn es Dir aber schlecht geht, musst Du unbedingt vom Opferstatus weg. Da hilft es schon einige Tage Abstand zu bekommen. Überlege Dir nach dem Krankmelden. Dein weiteres Vorgehen: Denke über eine Versetzung oder sogar Kündigung nach, wenn Du keinen anderen Ausweg siehst. Denn: Mobbing macht krank. Kein Job kann so wichtig sein, dass Du Dich körperlich und seelisch kaputt machen lässt.

Unterstützung suchen

Ob im Unternehmen oder außerhalb, durch Kollegen, Freunde, Familie oder sogar durch Beratungsstellen und Hilfsvereine – wenn Du allein nicht mehr aushältst, was Dir täglich passiert, suche Dir Hilfe. Du musst das nicht allein durchmachen.

Es gibt viele Anlaufstellen, die Dir Unterstützung bieten können: