Nach Unterstützung fragen – so bittest Du um Hilfe

Gerade als Azubi bist Du auf Hilfe angewiesen und benötigst im Arbeitsalltag Unterstützung. Darum zu bitten, ist oft aber gar nicht so leicht. Schließlich bist Du jung, clever und ehrgeizig! Sich Dinge selbst beizubringen, ist aber nicht der Sinn einer Ausbildung. In diesen drei Jahren soll Dir Wissen vermittelt werden, damit Du nach der Lehre voller Elan ins Berufsleben starten kannst. Deshalb ist es im Joballtag für Dich so wichtig, um Unterstützung zu bitten. Wir verraten Dir, wie das am besten funktioniert und wie Du die Hilfe bekommst, die Du benötigst.

Tipps, wie Du nach Unterstützung fragst

1. Klar kommunizieren

Jemand in Deiner Firma kann etwas besonders gut, bei dem Du Hilfe benötigst? Perfekt! Bitte den- oder diejenige ganz konkret, Dich zu unterstützen. Wie? Am besten formulierst Du einfach höflich und ganz direkt: „Ich habe gehört, dass Sie sehr gut darin sind, eine Bohrbrille herzustellen. Könnten Sie mir ein paar Tricks dazu zeigen?“.
Suche Dir immer Personen, die Wissen in dem Themenfeld haben, zu dem Du Fragen hast. So kommt ihr leichter ins Gespräch und Du kannst spezifische Fragen stellen.

2. Freundlich sein

Ganz wichtig: Schäme Dich nicht und sei nicht schüchtern. Wenn Du Dir zu unsicher bist, jemanden face-to-face nach Unterstützung zu fragen, formuliere eine E-Mail an diese Person oder rufe sie an.
Wenn Du Deinem Kollegen oder Deiner Kollegin gegenüberstehst, solltest Du ihm oder ihr in die Augen schauen, offen und positiv sein. Das macht vieles leichter.

3. Bitten statt fordern

Wenn Du etwas nicht weißt, stehst Du vielleicht unter Druck. Trotzdem solltest Du immer höflich bleiben. Jemandem zu sagen: „Sie müssen mir unbedingt helfen“, kann schnell nach hinten losgehen. Viel subtiler und ganz ohne Zwang kannst Du folgendes erklären: „Wir haben gestern in der Schule die optische Anpassung besprochen. Ich hätte noch Fragen dazu, haben Sie Zeit, mir zu helfen?“. So hat Dein Gegenüber direkt etwas Hintergrundwissen und kann Deine Situation besser verstehen.

4. Nicht nerven

Wenn ein Mitarbeitender keine Zeit für Dich hat, kannst Du ihn gern nochmals bitten, Dir zu helfen. Ist die Zeit zu knapp, stehen zu viele Kundentermine bei ihm oder ihr an, bitte jemand anderen um Unterstützung. So vermeidest Du unangenehme Situationen und stehst nicht als Bittsteller da. Genervte Kollegen können nämlich ganz schön anstrengend sein.

5. Danke sagen

Konnte Dein Gegenüber Dir helfen, bedanke Dich herzlich. Das ist ganz wichtig für die Zukunft. Sagst Du nichts oder nimmst die Unterstützung einfach hin, hat niemand mehr Lust, Dir zu helfen.
Eine nette Geste ist es auch, den oder die Helfende auf dem Laufenden zu halten. Hat er oder sie Dir bei einer Prüfungsvorbereitung geholfen? Dann teile doch das Ergebnis mit. Toll, wenn es gut gelaufen ist, wenn nicht, hast Du direkt einen Grund, noch mal um Unterstützung zu bitten!

Darum ist Unterstützung wichtig:

Eines solltest Du direkt ablegen: Unterstützung als Eingeständnis von Hilflosigkeit sehen. Nicht jeder Mensch schafft alles alleine und die Ausbildung ist dafür da, etwas zu lernen und vermittelt zu bekommen.
Wenn Du Dich schwertust, Hilfe anzunehmen, kommst Du oft nicht weiter, und es entwickeln sich Probleme, die vermeidbar wären. Nimmst Du Beistand an, kannst Du Dich besser und schneller weiterentwickeln.
Hilfe anzunehmen ist also kein Eingeständnis von Schwäche, sondern zeigt Größe, verschafft Dir mehr Gelassenheit und erhöht Deine Aufstiegschancen. Es zeigt, dass Du lernen möchtest und Dein Gegenüber für das achtest, was er oder sie kann.

Was entwickelt sich aus Unterstützung?

6. Unterstützung verbindet

Sie es doch mal als Chance, um Hilfe zu bitten. Öffnest Du Dich anderen, können neue Freundschaften oder enge Arbeitsbeziehungen entstehen. Nach dem Motto: „Ich helfe Dir und Du hilfst mir“, kommt ihr in Kombination bestimmt weiter als alleine.

7. Unterstützung verbindet

Das Wissen, dass Du Dich auf jemanden verlassen kannst, ist ein echter Stress-Killer. Unterstützung hat also einen positiven Effekt auf Deine mentale Gesundheit. Der Rückhalt und die damit einhergehende Arbeitserleichterung machen zufrieden und sorgenfrei.

8. Unterstützung verbindet

Die Tatsache, viele Unterstützer zu haben, eröffnet Dir neue Möglichkeiten. Jeder Mensch hat andere Talente und kennt weitere Kontakte. Hast Du ein großes Netzwerk, stehen Dir zahlreiche Chancen offen und Du kannst Geschäftskontakte aufbauen.

Unterstützung im Beruf

Als Einzelkämpfer ist es im Job oft nicht leicht. Viel schöner und effektiver ist das Berufsleben, wenn Du nicht alles alleine bewältigen musst sondern Kollegen einander helfen. Du wirst mit der Zeit merken: Oft reicht Deine Kapazität nicht aus, um Aufgaben abzuarbeiten oder andere haben besondere Kompetenzen, die sich mit Deinen ergänzen.
Gerade als Berufseinsteiger ist Eigeninitiative zwar toll, aber gezielte Unterstützung noch besser. So bist Du schneller, leistungsfähiger und lernst mehr.

So nimmst Du Unterstützung besser an

• Teamwork makes the dreamwork
  Wenn Du nach Unterstützung fragst und annimmst, zeigst Du, dass Du kein Einzelkämpfer bist. Es verdeutlicht Deine Teamfähigkeit und die Bereitschaft sowie die Motivation, mit anderen zusammenzuarbeiten. Habe keine Angst davor, dass andere denken, Du wärst nicht kompetent!
• Nimm’ Deine Schwächen an
  Niemand ist in allen Bereichen des Jobs oder des Lebens perfekt. Je eher Du das einsiehst und Dir eingestehst, desto schneller lernst Du Unterstützung anzunehmen und diese wertzuschätzen.
• Biete anderen Deine Hilfe an
  Hast Du ein schlechtes Gewissen, andere um Hilfe zu bitten, ist ein Unterstützungs-Austausch eine tolle Möglichkeit. Vielleicht kannst Du Deinem Gegenüber auch bei etwas behilflich sein? Biete in jedem Fall Dein Engagement an – ob ganz konkret oder allgemein.
• Nutze Deine Chance
  Sieh’ es mal so: Wenn Du andere bittest Dir zu helfen, kannst Du von ihren Fähigkeiten profitieren, Dich verbessern und beim nächsten Mal arbeitest Du schon zuverlässiger und kommst vielleicht alleine schon viel weiter.