TrifokalglasWas ist ein Trifokalglas? | © tomazl / iStockphoto.com
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Die Augenoptik von A bis Z: Trifokalglas

Im Rahmen unserer be optician-Nachwuchskampagne informieren wir Dich über die spannende Ausbildung in der Augenoptik. So konntest Du bereits einiges über den Ablauf der drei Lehrjahre, die Prüfungen oder die ÜLu erfahren. Seit einigen Monaten informieren wir Dich allerdings mit noch mehr Details, damit Du Dir ein besseres Bild von der Ausbildung und vom Gesundheitshandwerk an sich machen kannst!

Wenn Dich ein Thema besonders interessiert, schreibe uns gerne eine E-Mail mit Deinem Wunsch an:

Der Buchstabe T – Trifokalglas

Erinnerst Du Dich noch an den Februar 2022? Vor 24 Monaten stellten wir Dir das Bifokalglas vor. Erfunden wurde dazugehörige Brille 1786 von Benjamin Franklin, und mit dieser sparte er sich bei seiner Arbeit das mühsame Wechseln zwischen Fern- und Nahbrille. Gut, das weißt Du nun bereits. Aber was ist jetzt wieder eine Trifokalbrille? Und gibt es einen größeren Unterschied als nur die erste Silbe des Wortes? Schauen wir uns die Drei-in-Eins-Brille einmal genauer an.

Welche drei Brennpunkte kann die Trifokalbrille abbilden?

Was wir uns herleiten können ist das: tri bedeutet drei und fokal im Grunde Brennpunkt. Bei der Bifokalbrille können die Nähe und die Ferne, also zwei Brennpunkte, in einem Glas eingearbeitet werden. Aber welchen dritten Punkt macht die Trifokalbrille so besonders? Dieses Mehrstärkenglas unterstützt die Sicht zusätzlich in einer sogenannten „Zwischenentfernung“. Durch diesen Bereich kann Dein Kunde nicht nur klar und deutlich sehen, was ganz nah vor ihm liegt oder sich ganz weit in der Ferne andeutet. Der Mittelteil des Glases hilft dabei, dass auch alles, was zwischen 45 und 80 cm vom Brillenträger entfernt liegt, optimal zu erkennen ist. Aber wie muss ein Glas hergestellt werden, damit das auch funktioniert? Und wie soll Dein Kunde wissen, wann er wo durch das Glas schauen muss? Schauen wir uns die Feinheiten einmal genauer an.

Mehrstärkenglas mit Kompromissen?

Um ein Trifokalglas herstellen zu können, wird als Grundlage ein Glas benötigt, welches die Stärke für die Ferne abbildet. Nehmen wir beispielhaft an, auf dem linken Auge wird eine Dioptrinzahl von +3,5 benötigt. Dann ist das Grundglas eins mit dieser Stärke. Im unteren Bereich des Glases wird nun ein Segment für die Nähe eingefügt, also zum Beispiel für das Lesen oder andere Tätigkeiten, die eine klare, nahe Sicht erfordern. Das kann beispielsweise eine Stärke von +1,25 sein. Dieses Segment wird auch „Lesebereich“ genannt. Und nun wird ein dritter Bereich für die Zwischenentfernung in das Glas eingelassen. Um in diesem Bereich nun ebenfalls scharf sehen zu können, muss auch eine dritte Stärke eingearbeitet werden, die allerdings nicht ganz frei gewählt werden kann. Sie entspricht immer der halben Addition. Wenn Dein Kunde also vom Lesen in eine Tätigkeit übergeht, die ein wenig weiter entfernt eine gute Sicht erfordert, z. B. das Schneiden von Gemüse in der Küche, dann wechselt er mit seinen Augen in den Mittelteil des Glases. Das verlangt meist ein bisschen Übung – ist aber bei einem Gleitsichtglas nicht anders. Dennoch gibt es einige feine Unterschiede bei diesen beiden Varianten des Mehrstärkenglases. Denn das Trifokalglas kennt keine sanften Übergänge. Jedes Segment ist mit einer scharfen Kante vom anderen getrennt. Das führt oftmals zu Bildsprüngen – ein Objekt „hüpft“ also, wenn es durch einen anderen Bereich angesehen wird. Ein weiterer Grund, weswegen sich mehr Menschen für eine Gleitsichtbrille, und gegen eine Trifokalbrille, entscheiden, ist, dass alle Entfernungen deutlich abgebildet werden können. Ohne störende Begrenzung zwischen den Sichtfeldern.  

Mal ehrlich: Wusstest Du, dass es so viele verschiedene Gläser gibt? Jeder Kunde, der Deinen Ausbildungsbetrieb betritt, hat einen anderen Wunsch, ein anderes Bedürfnis, eine andere Notwendigkeit für eine Sehhilfe. Ob er eine Einstärkenbrille benötigt, eine Gleitsichtbrille oder vielleicht Ortho-K-Linsen: all dies findet ihr in der Augenoptik heraus – ist das nicht toll? Und wenn Du jetzt spürst, dass anderen Menschen zu einem besseren Sehen zu verhelfen genau das ist, was Du schon immer machen wolltest, dann werde Augenoptiker! Informiere Dich noch heute über freie Lehrstellen in Deiner Nähe: Hier geht’s zur Ausbildungsplatzsuche.