- Ausbildung
Duale Ausbildung in der Augenoptik: Überbetriebliche Lehrlingsunterweisung (ÜLU)
Den schulischen Teil der dualen Ausbildung haben wir bereits vorgestellt. Zur betrieblichen Ausbildung gehören – neben der Zeit im Betrieb – auch die Kurse der überbetrieblichen Lehrlingsunterweisung. Zwei Wochen pro Lehrjahr sind verpflichtend. Was Dich in der ÜLU erwartet, verraten wir Dir hier!
Die überbetriebliche Lehrlingsunterweisung vereint Theorie und Praxis
Laut Zentralverband des Deutschen Handwerks soll die ÜLU die Förderung der beruflichen Handlungskompetenzen mit speziell dafür entwickelten Ausbildungsmaßnahmen unterstützen.
Puh, das klingt erst einmal kompliziert. Im Grunde bedeutet es jedoch: Die ÜLU unterstützt Dich als Auszubildenden dabei, Deine praktischen Fertigkeiten auszubauen, an Maschinen und Geräten zu üben – und das ohne Hektik! Deine Ausbildung im Betrieb und in der Schule wird durch die Kurse ergänzt und Dein fachliches Wissen immer größer.
Die überbetriebliche Lehrlingsunterweisung im ersten, zweiten und dritten Lehrjahr
Im ersten Lehrjahr findet der zweiwöchige Grundkurs statt (Blockunterricht). Du lernst Werkzeuge, Maschinen und Geräte sowie verschiedene Materialien und Bearbeitungstechniken kennen. Du kannst so viel üben, wie Du möchtest, und musst Dich nicht ärgern, wenn mal ein Übungsglas splittert. Übung macht den Meister! Das Ziel des Grundkurses ist es, dass Du nach zehn Tagen in Deinem Ausbildungsbetrieb eigenständig ein Werkstück bearbeiten kannst.
Im zweiten Lehrjahr besuchst Du die Kurse AU 1 und AU 2, die jeweils fünf Tage dauern. Hier liegt der Fokus vor allem auf der Instandsetzung von Sehhilfen, also Brillen, und der Bearbeitung von Fassungen. Auch die Handhabung automatischer Schleifsysteme macht einen großen Teil der beiden Kurse aus. Dein Ausbilder wird sich freuen, denn gegen Ende des zweiten Lehrjahres, wenn Du schon vier Kurse und Deine Gesellenprüfung Teil 1 absolviert hast, bist Du schon ziemlich fit und eine große Hilfe im Betrieb.
Die beiden Wochenkurse AU 3 und AU 4 finden logischerweise vor Deiner Gesellenprüfung Teil 2 im 3. Lehrjahr statt. Neben der Vermittlung von Wissen über Sondergläser, Bohrbrillen und vergrößernde Sehhilfen übst Du mit Deinen Ausbildern Verkaufsgespräche und erfährst, wie Führerscheinsehteste durchgeführt werden.
Da die Kurse mindestens eine Woche dauern, bieten die Schulungsstätten auch Übernachtungsmöglichkeiten an. Alle Informationen werden Dir aber im Rahmen Deiner Ausbildung in den Betrieb geschickt. Wie eine ÜLU-Stätte aussieht? Schau mal im Aus- und Weiterbildungszentrum Karlsruhe vorbei. Hier werden alle Azubis aus Baden-Württemberg und dem südlichen Rheinland-Pfalz (seit Lehrjahr 2016/2017) überbetrieblich unterwiesen. Sieht nicht nur supermodern aus, sondern ist es auch!