- Ausbildung
Probezeit in der Ausbildung – diese Rezepte führen zum Erfolg
Die Probezeit in der Ausbildung ist eine wichtige Testphase. Jetzt lernen sich Arbeitnehmer und Arbeitgeber kennen und können entscheiden, ob sie zueinander passen. In der Probezeit kannst Du Deinen Job frühzeitig kündigen – aber auch gekündigt werden. Wir geben wichtige Tipps, wie Du sie möglichst gut für Dich nutzt und glücklich in die Ausbildung startest.
Probezeit in der Ausbildung: Die Fakten
Als Standard wurden vom Gesetzgeber in der Ausbildung vier Monate Probezeit festgesetzt. Diese Dauer gibt beiden Seiten genügend Zeit, sich ein Bild voneinander zu machen und ist im Paragraphen 20 des Berufsbildungsgesetzes festgesetzt. In diesen Monaten besteht kein Kündigungsschutz. Sowohl Du als auch Dein Arbeitgeber können den Vertrag ohne Angabe von Gründen kündigen.
Die Dauer der Probezeit in der Ausbildung
Wie in fast jedem Fall gibt es auch bei der Probezeit in der Ausbildung Ausnahmen. Wie lange Deine Probezeit, dauert, steht in Deinem Ausbildungsvertrag. Die Probezeit kann verkürzt werden, wenn Du schon vor der Ausbildung im Unternehmen gearbeitet hast. Dafür muss die vorangegangene Tätigkeit allerdings den Inhalten der Ausbildung ähneln. Die minimale Probezeit beträgt einen Monat. Eine Verlängerung der Probezeit ist laut Arbeitsrecht nur dann möglich, wenn Du länger als ein Drittel der Probezeit ausfällst, zum Beispiel wegen Krankheit. Dies bedarf allerdings einer vorherigen Vereinbarung.
Kündigung während der Probezeit: Was kommt auf Dich zu?
Gefällt Dir das Berufsbild des Augenoptikers überhaupt nicht und kommst Du mit den Anforderungen an die Augenoptiker-Ausbildung nicht zurecht, kannst Du in der Probezeit schnell und unkompliziert aus dem Unternehmen ausscheiden. Die Kündigung sollte auf jeden Fall schriftlich eingereicht werden. Gründe musst Du während der Probezeit nicht angeben und auch die Kündigungsfrist muss nicht eingehalten werden. Bist Du allerdings noch minderjährig, muss ein Sorgeberechtigter Deine Kündigung unterschreiben.
Eine Kündigung solltest du allerdings nicht auf die leichte Schulter nehmen oder sie bloß aus einer Laune heraus aussprechen. Bevor du in der Probezeit kündigst, musst du dir die Konsequenzen deines Handelns klarmachen. Spricht darüber auch mit deinen Eltern, Freunden oder Bekannten. Kennst du jemanden, der die Ausbildung bereits abgeschlossen hat – dann bitte denjenigen doch auch um Rat! Diese Entscheidung solltest du nicht alleine treffen!
Was muss ich tun, wenn mir mein Betrieb während der Probezeit kündigt?
Zu allererst solltest du klären, welche Ansprüche du hast. Dir steht zum Beispiel die Ausbildungsvergütung bis zum Tag der Kündigung zu, genau wie anteiliger Urlaub. Außerdem hast du das Recht auf ein Ausbildungszeugnis. Wirst du während der Probezeit gekündigt, solltest du dich sofort bei der Agentur für Arbeit melden. Ist das erledigt, ist es wichtig, dass du dich umgehend auf die Suche nach einem neuen Ausbildungsplatz machst. Durchforste dafür Ausbildungsbörsen und suche dir passende Betriebe heraus. Am sinnvollsten ist es, dort direkt anzurufen und nachzufragen, ob die Ausbildungsstellen noch frei sind und wo du deine Bewerbung hinschicken sollst. Natürlich solltest du vorher deine Bewerbungsunterlagen auf den neuesten Stand bringen!
7 schnelle Tipps und Tricks wie Du die Probezeit in der Ausbildung bestmöglich nutzt
- Lerne die Strukturen und Gegebenheiten im Betrieb bestmöglich kennen.
- Halte Deine Augen und Ohren auf und sauge alle Infos auf. Beobachte, höre zu und stelle viele Fragen.
- Bringe Dich ein und frage aktiv danach, eingebunden zu werden.
- Übe Dich in bescheidenem Auftreten.
- Bitte Deinen Chef und die Kollegen um ehrliches Feedback.
- Wenn Du Fehler machst, gib’ diese offen zu und nimm’ die Kritik dazu konstruktiv an.
- Hast Du mal nichts zu tun, biete Deine Hilfe an.
So siehst Du die Probezeit als Chance
Natürlich hat jeder Neuling in einer Firma etwas Angst davor, die Probezeit nicht zu überstehen. Mache Dir aber keine Sorgen, sondern nutze sie aktiv für Dich und verschaffe Dir einen Überblick über die Azubi-Rechte und Azubi-Pflichten. Sammele Erfahrungen und finde heraus, ob die neue Stelle zu Dir passt. Wichtig dafür ist, die Kollegen kennenzulernen. Ist das Arbeitsklima angenehm, wirst Du gut integriert und verstehst Du Dich mit den Mitarbeitern? Schließlich verbringst Du den größten Teil des Tages mit diesen Menschen. Sei offen und versuche nicht, in Schubladen zu denken. Das macht Dir das Arbeitsleben leichter.
Gerade in der Anfangszeit prasseln viele Informationen auf Dich ein: Der Ablauf der Augenoptiker-Ausbildung, das Berichtsheft, Werkzeuge sowie berufsbezogene Vorschriften und Normen. Wenn stets ein Block und ein Stiftin Deiner Nähe sind, kannst Du Dir unkompliziert Notizen machen und Sachverhalte einfacher verstehen.
Außerdem zeigt dieses Verhalten Deine Motivation. Wenn Du Deine Kollegen regelmäßig fragst, ob Du noch etwas für sie erledigen kannst, bringst Du Dein Engagement zum Ausdruck. Zudem solltest Du immer freundlich sein und Deine Teamfähigkeit unter Beweis stellen. Niemand möchte mit einem Einzelgänger arbeiten, der nicht kommuniziert. Ein gewisses Maß an Offenheit macht Dir die Probezeit einfacher. So stellst Du schnell fest, ob Du in Deinem ausgewählten Job richtig bist.