Der ClavulusDer Clavulus | © Andreas Friedrich, Firma: Fred McFar Fotoproduktionen aus Karlsruhe
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Die Augenoptik von A bis Z: Der Clavulus

Im Rahmen unserer be optician-Nachwuchskampagne informieren wir Dich seit vielen Jahren über die spannende Ausbildung in der Augenoptik. So hast Du bereits einiges über den Ablauf der drei Lehrjahre, die Prüfungen oder die ÜLu erfahren. Ab sofort möchten wir Dich allerdings mit noch mehr kleinen Details „füttern“, damit Du Dir ein besseres Bild von der Ausbildung und vom Gesundheitshandwerk an sich machen kannst! 

Freue Dich auf die nächsten Monate, wenn es heißt: Die Augenoptik von A bis Z! Wenn Dich ein Thema besonders interessiert, schreibe uns gerne eine E-Mail mit Deinem Wunsch an: 

Der Buchstabe C – Der Clavulus

Woher stammt das Wort „Clavulus“, was ist ein „Clavulus“ und wieso ist er für die Augenoptik so praktisch? Das alles erklären wir Dir heute!

Was ist ein „Clavulus“ und woher stammt sein Name?

Der Clavulus hat seinen Namen aus dem Lateinischen und bedeutet kleiner Nagel oder Nägelchen. Er ist aber viel mehr als das, nämlich ein richtiges Gerät von circa 3 Kilogramm! Es dient der Augenoptik als praktisches Werkzeug bei der Herstellung und Reparatur von Fassungen, damit auch wirklich alles niet- und nagelfest ist. Verschiedenste Werkzeuge lassen sich in den Clavulus einspannen. Die stabile Grundplatte kann aus Holz oder Metall bestehen und bietet den nötigen Halt, wenn durch den Hebel des Clavulus viel Kraft ausgeübt wird. Aus der Augenoptik ist der Clavulus nicht mehr wegzudenken.

Wie kann der Clavulus angewendet werden?

Der Clavulus besteht aus mehreren Werkzeugeinsätzen, die auf einer Grundplatte eingespannt sind. Die folgenden Einsätze findet man am häufigsten: Der Körner dient der Bearbeitung verschiedenster Materialien, um dem Bohrer die Führung zu erleichtern. Mithilfe des Durchschlags, einem kleinen Metallstift, können ausgebohrte Nieten herausgedrückt werden. Der Nietzieher drückt Bügel und Scharnier fest aufeinander, wenn die Nieten zur Befestigung hindurchgeschoben werden müssen. Im Anschluss formt der Nietkopfsetzer– 
oder auch Nietkopfmacher – den Überstand zu einem pilzähnlichen Nietkopf. Früher gab es mal den Heizclavulus, der Pilzscharniere in Kunststofffassungen einschwämmte. Aus arbeitsschutzrechtlichen Gründen darf dieser allerdings nicht mehr produziert werden. Ein umgebauter Lötkolben übernimmt heutzutage seine Arbeit. 

Das Kröpfwerkzeug ermöglicht dem Augenoptiker, die Brücke einer Brille mit einer Kröpfung (Vorwölbung) zu versehen. Auf der Vorderseite der Brille entstehen rechts und links der Wölbung typischerweise feine v-förmige Linien. Das eigentliche Kröpfwerkzeug besteht aus einem Stempel (oben im Clavulus eingespannt) und einem Gegenstück (unten eingespannt) – beide aus Metall. Nachdem die Brücke in einer Ventilette auf Temperatur gebracht wurde, kann mit dem Kröpfen begonnen werden. Die heiße Brücke wird mit Hilfe des Stempels in die Negativform gedrückt. Nach Erkalten bleibt die neue Form erhalten. 

Mithilfe des Clavulus hat man sein Werkzeug also, wie ein Chirurg bei einer Operation, immer griffbereit. 

Du möchtest mehr über die Ausbildung in der Augenoptik erfahren? https://www.be-optician.de/ausbildung