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Kundenberatung: Jeder Kunde ist so individuell wie seine Augen
Man könnte Menschen in Kategorien einteilen: blaue Augen, braune Augen, grüne Augen. Das wäre allerdings zu oberflächlich. Als Augenoptiker kannst Du es Dir auf gar keinen Fall so einfach machen: „Sie sehen nicht gut? Hier ist eine Brille.“ Die Kundenberatung stellt Dich nämlich jedes Mal vor neue Herausforderungen. Du musst die individuellen Sehanforderungen und Sehschwächen des Kunden ermitteln und dafür sorgen, dass er die Gläser (mit Veredelung und Tönung) erhält, die er braucht.
Kundenberatung: genauso wichtig wie die Augenprüfung
Das Kundengespräch ist ein Kernstück der Augenoptik. Bei der sogenannten Anamnese ermittelst Du die Kundenwünsche und den Verwendungszweck der Sehhilfe, denn eine Bildschirmbrille ist etwas anderes als eine Autofahrerbrille. Um noch besser und umfassender auf die Kundenbedürfnisse eingehen zu können, lernst Du während Deiner Augenoptiker-Ausbildung, die Daten der Rezepte vom Augenarzt und der Augenglasbestimmung (Refraktion) zu interpretieren sowie Screeningtests oder die Messung des Augeninnendrucks fundiert und verständlich zu erläutern.
Bei der Kundenberatung geht es nicht nur um die Wahl der richtigen Brillengläser. Neben dem optischen Aspekt (d. h. der spezifischen Fehlsichtigkeit) müssen auch die ästhetischen und anatomischen Besonderheiten des Kunden berücksichtigt werden. Denn nicht jede Brille passt zu jedem Kunden. Manche Kunden haben eine breite oder schmale Nase, eine große oder eher kleine Kopfform – und das sind nur einige von vielen Unterscheidungsmerkmalen.
Bei der Auswahl der Fassung ist also Vorsicht geboten. Es gibt eine Vielfalt an Formen, Farben, Größen oder Materialien, welche sich hinsichtlich der Verglasbarkeit, Verarbeitbarkeit und/oder Reparaturmöglichkeiten stark voneinander unterscheiden. Du hast nämlich bereits im Laufe Deiner bisherigen Ausbildung gelernt, dass es unterschiedliche Materialien gibt, die ihre Vor- und Nachteile haben. Und dieses Wissen muss in der Kundenberatung abrufbar sein.
Kundenservice: Reparatur & Pflege
Es kann auch vorkommen, dass ein Kunde seine Brille zur Reparatur vorbeibringt. Dabei ist es ebenfalls hilfreich, über die unterschiedlichen Fassungsmaterialien genau Bescheid zu wissen. Bestimmte Metalle lassen sich zum Beispiel sehr gut löten, andere wiederum gar nicht. Auch bei Kunststofffassungen solltest Du wissen, ob ein Material zum Kitten geeignet ist oder eben nicht. Auch Kontaktlinsen, deren Pflegemittel und andere Waren gehen beim Augenoptiker über den Ladentisch. Und auch hier solltest Du genau Bescheid wissen! Vielleicht reagiert ein Kunde allergisch auf eine Substanz, die in einem speziellen Pflegemittel für Kontaktlinsen enthalten ist. Darauf muss er unbedingt hingewiesen werden, denn eine Entzündung im Auge ist nicht ungefährlich. Daher solltest Du auch über die Wichtigkeit einer sachgerechten Lagerung von Kontaktlinsen, die Unverzichtbarkeit von Kontaktlinsenpflege und den sensiblen Umgang mit farbigen Kontaktlinsen aufklären.
Auch die Preise solltest Du kennen, um Wareneingänge erfassen zu können, Bestellungen zu tätigen und die eingehenden Pakete mit der Bestellung zu überprüfen. Beim Erfassen neuer Aufträge und den dazugehörigen Kundendaten müssen die Datenschutzrichtlinien immer eingehalten werden.