Sphärisches Brillenglaswas sind sphärische Brillengläser? | © skynesher / iStockphoto.com
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Die Augenoptik von A bis Z: Sphärisches Brillenglas

Im Rahmen unserer be optician-Nachwuchskampagne informieren wir Dich über die spannende Ausbildung in der Augenoptik. So konntest Du bereits einiges über den Ablauf der drei Lehrjahre, die Prüfungen oder die ÜLu erfahren. Seit einigen Monaten informieren wir Dich allerdings mit noch mehr Details, damit Du Dir ein besseres Bild von der Ausbildung und vom Gesundheitshandwerk an sich machen kannst!

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Der Buchstabe S – Sphärisches Brillenglas

Seit wann glaubst Du gibt es die ersten Sehhilfen? Laut Überlieferungen wurde etwa 600 Jahre vor Christus in Ägypten die erste Brille erfunden, in dem polierte Kristallscheiben vor den Augen am Kopf festgebunden wurden. Die ersten Brillengläser, wie wir sie heute kennen, wurden deutlich später, Ende des 13. Jahrhunderts, in der Toskana erfunden. Der dabei entstandene Klassiker, welchen Du heute noch in Sehhilfen findest, ist das sphärische Brillenglas, welches sozusagen der Urahne der modernen Brillenwelt ist. Wie das Wort „sphärisch“ vermuten lässt, hat es eine gleichmäßige Krümmung auf der gesamten Oberfläche und entspricht somit einem Teilausschnitt einer Kugel. Ihre Effektivität in der Anwendung führt dazu, dass die Gläser auch heute noch vielfach Verwendung finden.

Vor- und Nachteile sphärischer Brillengläser

Für die Verwendung der Gläser in einer Brille spricht vor allem, dass sie sowohl zur Korrektur einer Kurz- als auch einer Weitsichtigkeit verwendet werden können – und wenn eine Lesebrille benötigt wird, können sphärische Gläser auch in diesem Fall weiterhelfen! Ein Besuch beim Augenoptiker, eine Refraktion, individuelle Anpassungen und schon sind die Gläser für Dich fertig. Bei einer Weitsichtigkeit werden mittels einer Sammellinse, welche nach außen gewölbt ist, demnach eine konvexe Form hat, die Lichtstrahlen gebündelt – der Brillenträger sieht nun ein scharfes Bild. Genau umgekehrt ist es, wenn Du eine Kurzsichtigkeit hast. In diesen Fällen verwendet der Augenoptiker eine Streulinse, die konkav gestaltet ist.

Ein weiterer Pluspunkt der sphärischen Gläser ist die Kosteneffizienz, denn der Fertigungsprozess ist recht erschwinglich. Jedoch gibt es auch eine Kehrseite der Medaille. Durch die kugelflächige Form wird das Brillenglas bei hohen Korrekturwerten im Plusbereich entsprechend groß. Das heißt, je höher die auszugleichenden Dioptrien sind, umso dicker und schwerer wird es. Außerdem ist das Sichtfeld begrenzt, denn die gleichmäßige Krümmung sorgt für leicht verzerrte Bilder in den Randbereichen. In der Augenoptik spricht man von der sphärischen Aberration. Dies schränkt das Sehvermögen zwar nicht ein, doch dauert es in der Regel einige Zeit, bis sich der Träger daran gewöhnt hat.

Moderne Entwicklungen

Dank neuer Beschichtungsmethoden der sphärischen Brillengläser konnten viele Verbesserungen vorgenommen werden. Im Gegensatz zu älteren Modellen verhindert beispielsweise die Entspiegelungsbeschichtung gelegentliche Reflexionen und Blendungen. Darüber hinaus wurde eine neue Art von Glas konzipiert, das sogenannte asphärische Brillenglas. Es ist deutlich schwieriger herzustellen und verursacht höhere Kosten, räumt aber mit dem hohen Gewicht und der Größe bei hohen Korrekturwerten auf.

Aus der Augenoptik ist das sphärische Brillenglas nicht wegzudenken. Genau wie der Beruf des Augenoptikers entwickelt es sich über stets weiter. Wenn Du also auf der Suche nach einem bewährten Klassiker bist, um Deine Sicht zu verbessern, könnte das sphärische Brillenglas genau das Richtige sein. Oder bist Du auf der Suche nach einem Job mit Zukunft, bei dem Du in abwechslungsreicher Arbeit aufgehen kannst? Dann starte eine Ausbildung im augenoptischen Handwerk. Informiere Dich noch heute über freie Lehrstellen in Deiner Nähe: Hier geht’s zur Ausbildungsplatzsuche.