- Ausbildung
Die Augenoptik von A bis Z: Phototropes Glas
Im Rahmen unserer be optician-Nachwuchskampagne informieren wir Dich über die spannende Ausbildung in der Augenoptik. So konntest Du bereits einiges über den Ablauf der drei Lehrjahre, die Prüfungen oder die ÜLu erfahren. Seit einigen Monaten informieren wir Dich allerdings mit noch mehr Details, damit Du Dir ein besseres Bild von der Ausbildung und vom Gesundheitshandwerk an sich machen kannst!
Wenn Dich ein Thema besonders interessiert, schreibe uns gerne eine E-Mail mit Deinem Wunsch an:
Der Buchstabe P – Phototropes Glas
41,1 Millionen Erwachsene – ab 16 Jahren – tragen heutzutage eine Brille auf der Nase. Das hat die Allensbach-Studie herausgefunden. Auch, dass die Mehrheit derer sogar mehr als eine Brille hat! In vielen Fällen ist damit sicherlich auch die Sonnenbrille gemeint, die wir Brillenträger mit unserer „Stärke“ beim Augenoptiker in Auftrag geben können. Aber auch im Sommer scheint nicht immer die Sonne, und im Winter kann sie ganz plötzlich hinter den Wolken hervorschauen. Wäre es nicht super, wenn wir in diesen Momenten nicht die Brille wechseln müssten? Wie das gehen soll? Mit Brillengläsern, die sich auf die Gegebenheiten des Lichtes einstellen können! Und genau die gibt es – bereits seit den 1960er Jahren, mittlerweile aber weiterentwickelt – und heißen „phototrope Gläser“. Aber wie genau soll das eigentlich funktionieren? Und ist diese Art von Glas für jeden Brillenträger gleichermaßen gut geeignet? Schauen wir uns das mal genauer an.
Wie funktionieren phototrope Brillengläser?
Phototrope Gläser, oder anders gesagt „lichtempfindliche Gläser“, sind mit einer ganz besonderen Schicht veredelt. Diese Schicht, die aus ganz vielen Molekülen bestehen, kann man nicht sehen, aber sie ist da und arbeitet wie folgt: Wenn sich die Lichtstärke in der Umgebung ändern, sie zum Beispiel von dunkel auf hell wechselt, lösen die Moleküle mit der UV-Strahlung eine chemische Reaktion auf der Glasoberfläche aus. Auch diese Reaktion ist für unser Auge nicht sichtbar, aber sie bewirkt, dass sich das Glas langsam aber sicher verdunkelt – und unsere Brille zur Sonnenbrille wird! Ist der Himmel zum Beispiel bewölkt, und der Sonne wird ihre Kraft genommen, geht die Tönung der Gläser auf gleichem Wege wieder zurück. Natürlich passiert das alles nicht binnen Nanosekunden – aber nach maximal einer halben Minute sind die Gläser dunkel. In die umgekehrte Richtung dauert es allerdings ein wenig länger. Hier brauchen die Moleküle ein paar Minuten Zeit, um wieder durchsichtig zu werden.
Für wen sind phototrope Gläser geeignet – und für wen nicht?
Grundsätzlich können selbsttönende Gläser für jeden Brillenträger sinnvoll sein, da sie einen hervorragenden UV-Schutz bieten. Auf eine herkömmliche Sonnenbrille zurückgreifen sollte man allerdings, wenn man als Autofahrer unterwegs ist. Denn am Lenkrad sitzt man hinter einer Windschutzscheibe, die den größten Teil der UV-Strahlung absorbiert – und damit den Molekülen die Möglichkeit nimmt, auf diese zu reagieren. Bei sehr hohen Temperaturen, zum Beispiel im Sommerurlaub, kann die Tönungsintensität einer phototropen Brille ebenfalls herabgesetzt sein. Daher ist es natürlich ganz wichtig, dass Du in Deiner Ausbildung lernst, im Verkaufsgespräch die richtigen Fragen zu stellen – und vor allem genau auf die Antworten zu hören! Denn vielleicht ist für Dein Gegenüber das phototrope Glas eine tolle Alternative zur Sonnenbrille! All das lernst Du in Deiner Ausbildung in der Augenoptik – freie Ausbildungsplätze findest Du in unserer Ausbildungsplatzsuche!