Arten von FehlsichtigkeitenArten von Fehlsichtigkeiten | © gpointstudio / iStockphoto.com
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Augenoptik von A bis Z: Arten von Fehlsichtigkeiten

Im Rahmen unserer be optician-Nachwuchskampagne informieren wir Dich seit vielen Jahren über die spannende Ausbildung in der Augenoptik. So hast Du bereits einiges über den Ablauf der drei Lehrjahre, die Prüfungen oder die ÜLu erfahren. Ab sofort möchten wir Dich allerdings mit noch mehr kleinen Details „füttern“, damit Du Dir ein besseres Bild von der Ausbildung und vom Gesundheitshandwerk an sich machen kannst! 

Freue Dich auf die nächsten Monate, wenn es heißt: Die Augenoptik von A bis Z! Wenn Dich ein Thema besonders interessiert, schreibe uns gerne eine E-Mail mit Deinem Wunsch an: 

Der Buchstabe F – Arten von Fehlsichtigkeiten

Unser Auge ist sehr vielfältig und komplex, weswegen es zu verschiedenen Arten von Fehlsichtigkeiten kommen kann. Welche dies sind, worin sie sich unterscheiden und wie sie korrigiert werden können, erklären wir Dir heute!

Welche Arten gibt es?

Schonmal von viereckigen Augen nach zu langem Fernsehen gehört? Sei beruhigt, denn nur Brillenfassungen und -gläser haben – wortwörtlich – Ecken und Kanten. Wenn Du also etwas über die verschiedenen Arten von Fehlsichtigkeiten lernen möchtest, ist es vorab wichtig zu verstehen, wie ein normalsichtiges Auge funktioniert – davon hast Du bestimmt schonmal im Biologie- oder Physikunterricht gehört: Alle einfallenden Lichtstrahlen treffen sich, durch die Brechkraft des Auges, genau auf der Netzhaut. Entfernte Punkte werden scharf abgebildet. Die Muskelkontraktion im Auge verringert die Zugkraft auf die Linse – sie wird kugelförmiger und die Brechkraft wird verstärkt (Akkommodation), sodass auch nahe Gegenstände scharf wahrgenommen werden können. Stimmt das Verhältnis zwischen den am Sehprozess beteiligten Komponenten nicht (mehr) optimal, liegt eine „Fehlsichtigkeit“ vor.

Je nachdem, ob die Hornhaut, die Linse, der Augapfel oder mehrere Bestandteile des Auges von Unstimmigkeiten betroffen sind, unterscheidet man im Wesentlichen drei Formen der Fehlsichtigkeit:

1. Bei der Kurzsichtigkeit (Myopie) ist der Augapfel zu lang (oder die Brechkraft der Augenlinse ist zu stark). Die Lichtstrahlen werden bereits vor der Netzhaut gebündelt, wodurch ein verschwommenes Bild in der Ferne entsteht.

2. Ein weitsichtiges Auge (Hyperopie) hat einen zu kurzen Augapfel (oder die Brechkraft der Augenlinse ist zu schwach). Die Lichtstrahlen werden erst hinter der Netzhaut gebündelt. Es entsteht ein unscharfes Bild in der Nähe.

3. Ziemlich schräg: Bei der Stabsichtigkeit (Astigmatismus), oder auch Hornhautverkrümmung, sind Linse oder/und Hornhaut fehlgewölbt, sodass statt Brennpunkten, stabförmige Brennlinien entstehen. Einfallende Lichtstrahlen werden unterschiedlich gebrochen. Es entsteht ein verzerrtes Bild. 

Übrigens: Wenn der allmähliche Verlust des Naheinstellmechanismus (circa ab dem 40. Lebensjahr) eintritt, spricht man von Alterssichtigkeit (Presbyopie). Das Nahsehen funktioniert nicht mehr so gut, da die Linse mit dem Alter starrer wird. Allerdings zählt die Presbyopie nicht zu den Fehlsichtigkeiten.

Wie können Fehlsichtigkeiten korrigiert werden?

Mit seiner handwerklichen Expertise und dem Verständnis von Fehlsichtigkeiten kann der Augenoptiker den Menschen helfen, wieder scharf zu sehen. 

Die Myopie (Kurzsichtigkeit) korrigiert er wie folgt: Mittels eines Zerstreuungsglases reduziert er die Brechkraft der Hornhaut und der Linse, sodass sich die eintreffenden Lichtstrahlen auf der weiter entfernten Netzhaut bündeln und der Brennpunkt nicht vor der Netzhaut liegt.

Ähnlich, aber genau umgekehrt, geht der Augenoptiker an die Weitsichtigkeit heran: Mittels eines Sammelglases verstärkt er die Brechkraft der Linse. In der Folge verlagert sich der Brennpunkt auf die weiter vorn gelegene Netzhaut. Es entsteht wieder ein scharfes Bild.

Einer Hornhautverkrümmung wirkt der Augenoptiker mit zylindrisch geschliffenen Gläsern entgegen. Diese weisen, wie die verkrümmte Hornhaut, unterschiedliche Radien auf, damit die Brechkraft der einfallenden Lichtstrahlen an den entsprechenden Stellen verstärkt oder vermindert wird. Ziel ist die Bündelung der Strahlen an einem Punkt auf der Netzhaut. 

Du möchtest mehr über die Ausbildung in der Augenoptik erfahren? https://www.be-optician.de/ausbildung