Berufs-Knigge für die WeihnachtsfeierBerufs-Knigge für die Weihnachtsfeier | © Massonstock / iStockphoto.com
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Berufs-Knigge für die Weihnachtsfeier

Alle Jahre wieder steht die Weihnachtsfeier vor der Tür. Und so schön die Party des Bürojahres auch ist, es lauern einige Fettnäpfchen, die unbedingt ausgelassen werden sollten. Denn wer will sich schon vor allen Kollegen blamieren? Um die Peinlichkeiten zu umgehen, die auf jeder Weihnachtsfeier lauern, haben wir ein paar wertvolle Tipps zusammengefasst. Hier kommt unser Berufs-Knigge mit zehn Regeln für die Weihnachtsfeier:

1. Muss ich zur Weihnachtsfeier erscheinen?

Die Höflichkeit gebietet es: Wer zur Weihnachtsfeier eingeladen ist, sollte auch kommen. Es geht schließlich um den Teamgeist und jeder sollte solche Gelegenheiten nutzen, um die Kollegen etwas besser kennenzulernen. Daher ist eine Zusage ein absolutes Muss. Das wichtigste Event will schließlich nicht verpasst werden. Denn wer nicht da war, kann auch nicht mitreden und schießt sich so schnell selbst ins Aus. Es sei denn, ein Krankheitsfall kommt dazwischen, dann ist natürlich jeder entschuldigt. Wer sich nicht allzu gut fühlt, kann sich vielleicht dazu durchringen, kurz aufzutauchen, um seinen guten Willen zu zeigen.

2. Was ziehe ich zur Weihnachtsfeier an?

Nur weil es eine Party ist, solltest Du Dich nicht auch so anziehen, als würdest Du am Wochenende feiern gehen. Denn auch auf der Weihnachtsfeier gilt ein Dresscode. Der ist zwar nicht ganz so streng, wie im Büroalltag, sollte aber auch nicht zu lässig oder freizügig sein. Zu einem gemütlichen Umtrunk oder Weihnachtsmarktbesuch darf der Look gern casual, aber businesstauglich sein. Wenn die Einladung allerdings sehr festlich gehalten ist, sind Anzug und Kostüm oder Kleid Pflicht.

3. Darf Alkohol auf der Weihnachtsfeier getrunken werden?

Jedes Jahr aufs Neue gibt es zahlreiche Abstürze und hinterher redet die ganze Belegschaft über die peinlichen Aussetzer. Deshalb ist zu viel Alkohol absolut verboten. Ein Willkommensdrink und ein gemäßigter Konsum sind dagegen völlig ok. Wer sich nicht mehr unter Kontrolle hat, geht besser nach Hause, denn dem Chef betrunken gegenüberzustehen ist bestimmt nicht karriereförderlich.

4. Wie verhalte ich mich auf der Weihnachtsfeier gegenüber den Kollegen?

Auf der Weihnachtsfeier sind die meisten Kollegen etwas lockerer, als im Arbeitsalltag. Das heißt aber nicht, dass sie nun auch auf der Kumpelebene miteinander umgehen. Eine gesunde Portion Respekt kann hier nicht schaden. Und geduzt wird nur, wenn es Dir tatsächlich angeboten wurde. Noch ein Tipp: Beim Duzen solltest Du nur bleiben, wenn sich das Gegenüber beim nächsten Zusammentreffen auch noch daran erinnern kann.

5. Wie viel darf ich am Buffet essen?

Niemand muss auf dieser Feier hungern, allerdings solltest Du auch nicht ausgehungert und mit knurrendem Magen auf der Weihnachtsfeier aufgekreuzen. Das Motto: „Heute esse ich dem Chef die Haare vom Kopf“, ist eindeutig fehl am Platz. Wer sich verhält, wie bei einer Raubtierfütterung, zieht die Blicke der Kollegen auf sich und wird bestimmt zum Gesprächsthema. Das sollte also möglichst vermieden werden.

6. Muss ich mich auf der Weihnachtsfeier am Wichteln beteiligen?

Diese nette Tradition sollte auch von einem Azubi fortgeführt werden. Natürlich müssen keine teuren Geschenke gekauft werden – eine nette und individuelle Kleinigkeit kommt da meist besser an. Eine schöne Flasche Wein oder ein neues Notizbuch sind immer eine gute Idee und stürzen niemanden in die Armut. Außerdem bringt dieser Brauch die Arbeitskollegen näher zusammen und fördert die guten Beziehungen.

7. Wie verhalte ich mich, wenn jemand auf der Weihnachtsfeier mit mir flirtet?

Oh, dünnes Eis. Auf einer Betriebsveranstaltung sollten definitiv weder Intimitäten ausgetauscht, noch Annäherungsversuche gemacht werden. Schließlich sehen alle anderen Kollegen dabei zu. Zurückhaltung ist also das Gebot des Abends.

8. Gibt es Smalltalk-Tipps für die Weihnachtsfeier?

Guter Smalltalk will gelernt sein. Wer sich vorher mit einigen aktuellen Meldungen beschäftigt, hat immer eine gute Gesprächsgrundlage. Hier sollten unbedingt auch ein paar positive Themen bereitgehalten werden. Finanzen, Lästereien, berufliche Dinge, genauso wie Krankheiten und Religion sollten eher vermieden werden. Sie bieten zu viel Zündstoff und sorgen für schlechte Laune.

9. Wie lange sollte ich mindestens auf der Weihnachtsfeier bleiben?

Wer nur eine halbe Stunde bleibt, zeigt deutlich eine Abneigung gegenüber den Kollegen. Wenn es ein gesetztes Essen gibt, solltest Du mindestens so lange bleiben, bis dieses vorbei ist. Wer danach allerdings direkt aufspringt und geht, verhält sich auch nicht korrekt. Schließlich wird die Weihnachtsfeier ja für die Belegschaft veranstaltet und soll eine nette Geste der Geschäftsführung an die Mitarbeiter sein. Und wer weiß, auch wer keine Lust verspürt, hat vielleicht im Endeffekt doch Spaß an der Party – unverhofft kommt oft. Damit Du aber garantiert keine negative Aufmerksamkeit auf Dich ziehst, solltest Du etwa vier Stunden auf der Weihnachtsfeier bleiben.

10. Darf auf der Weihnachtsfeier getanzt werden?

Auf jeden Fall: Eine Weihnachtsfeier soll Spaß machen und für gute Stimmung sorgen. Auch das fördert die guten Beziehungen unter Kollegen. Wer es dabei nicht übertreibt, erinnert sich immer wieder gern an den schönen Abend. Daran, wie viele Kollegen tanzen, lässt sich wunderbar messen, wie gut die Feier war – also tue dem Chef einen Gefallen und amüsiere Dich. So haben alle etwas von der Party.

Und hier noch die absoluten No-Gos für die Weihnachtsfeier:

  • Keine Gehaltsverhandlungen anzetteln. Auch wenn die Zunge gelockert ist und der Alkohol vielleicht die Sinne vernebelt – das geht wirklich gar nicht.
  • Intimität ist tabu. Denn Privatleben und Beruf sollte nach Möglichkeit streng getrennt werden.
  • Spielverderber sein: Wer auf der Weihnachtsfeier als Spaßbremse auftritt, tut sich selbst keinen Gefallen, denn so fällt er nur negativ auf. Manchmal sollte der böse Schatten übersprungen werden.
  • Bitte nicht zu gefräßig sein. Wer das Buffet ausräubert und bei Schampus und weiteren Köstlichkeiten zu gierig ist, zieht den Zorn der anderen auf sich.
  • Auf Lästereien verzichten – denn die sind ein echter Karrierekiller. Wer sich abfällig über andere äußert, kann schnell selbst ins Rampenlicht negativer Gespräche rücken.
  • Niemanden mitbringen, der nicht eingeladen ist. Ob die Partner eingeladen sind, steht meist in der Einladung – und sonst kann beim Organisator nachgefragt werden.

Wer diese einfachen Regeln einhält, dem steht eine schöne und witzige Party bevor, auf der er die Kollegen in ungezwungener Atmosphäre kennenlernen kann. Und diese Chance sollte jeder Azubi nutzen – schließlich bist Du mindestens acht Stunden täglich am Arbeitsplatz. Also, viel Spaß!