- Ausbildung
Die Augenoptik von A bis Z: Meibom Drüsen
Im Rahmen unserer be optician-Nachwuchskampagne informieren wir Dich über die spannende Ausbildung in der Augenoptik. So konntest Du bereits einiges über den Ablauf der drei Lehrjahre, die Prüfungen oder die ÜLu erfahren. Seit einigen Monaten informieren wir Dich allerdings mit noch mehr Details, damit Du Dir ein besseres Bild von der Ausbildung und vom Gesundheitshandwerk an sich machen kannst!
Wenn Dich ein Thema besonders interessiert, schreibe uns gerne eine E-Mail mit Deinem Wunsch an:
Der Buchstabe M – Die Meibom Drüsen
Kennst Du das, wenn Du morgens aufwachst und so komische kleine Körner am Auge hast? Viele Menschen sagen dazu „Schlafsand“, weil Form, Farbe und Konsistenz der von Sand ähnlich sind. Jetzt macht auch das Sandmännchen Sinn, oder?
Aber auch schon früher, haben sich die Menschen mit diesen Körnchen beschäftigt. Die älteste Aufzeichnung vom „Stein im Auge“ steht in einem Papyrus der alten Ägypter, das mehr als 3.600 Jahre alt ist – das ist ganz schön lange her!
Aber was ist das jetzt wirklich?
Der Sand ist das getrocknete Sekret der Meibom Drüsen. Sekret klingt zwar nicht sehr schön, ist aber nichts anderes als Gefäßflüssigkeit – und die ist in der Regel ziemlich nützlich.
Wofür braucht das Auge die Meibom Drüsen und deren Sekret?
Ohne, dass wir aktiv etwas dafür machen müssen, sorgen sie dafür, dass unsere Augen länger feucht bleiben. Das ölige Sekret der Drüsen vermischt sich nämlich mit der Tränenflüssigkeit und sorgt dafür, dass sie nicht so schnell verdunstet. Da die Drüsen im inneren Rand der Augenlider liegen, erledigt sich Vermischen und Verteilen der Flüssigkeiten ganz einfach in einem Rutsch – oder besser gesagt: in einem Blinzeln.
Für die Augenoptik ist vor allem die Meibom Drüsen Dysfunktion (MDD) interessant, denn wenn die Drüsen nicht richtig funktionieren oder verstopft sind, führt das zu trockenen Augen.
Schwierigkeiten mit den Kontaktlinsen können ein Resultat sein. Bei einem trocknen Auge ist die Unterspülung der Kontaktlinsen nicht ausreichend. Dies führt oft dazu, dass die Kontaktlinse zu fest sitzt und weniger Sauerstoff ans Auge gelangt. Des Weiteren können Bakterien unter der Linse verbleiben.
Aber wieso heißen die Drüsen eigentlich so?
Der Name stammt von ihrem Entdecker: Heinrich Meibom. Er war ein deutscher Arzt, der zwischen 1638 und 1700 in Helmstedt, in der Nähe von Magdeburg, lebte. Als er einmal einen Patienten untersuchte, bemerkte er am inneren Rand der Augenlider körnige, gelbe Pünktchen. Das weckte seinen Forscherdrang und er fand heraus, dass es sich bei diesen Pünktchen um Drüsen handelt. Mit seinem neu gewonnenen Wissen fertigte er direkt eine Skizze an und beschrieb seine Entdeckung – die Meibom Drüsen waren „geboren“. Heute wissen wir sogar, dass es 25 bis 40 Drüsen im oberen Lid und 20 bis 30 Drüsen im unteren Lid gibt.
Im Grunde wäre das doch ein tolles Thema für „Wer wird Millionär“! Stell Dir mal vor, die 250.000 Euro Frage wird vorgelesen und heißt: „Seit wann kennt die Menschheit den „Schlafsand“?“ Und Du kannst mit Gewissheit sagen: „Seit über 3.600 Jahren!“ Du siehst: Mit einer Ausbildung in der Augenoptik lernst Du nicht nur für den Moment – sondern für das Leben!
Du möchtest mehr über die Ausbildung in der Augenoptik erfahren? https://www.be-optician.de/ausbildung