- Ausbildung
Berufsschulwissen im Kundengespräch
Eine augenoptische Ausbildung ist in erster Linie das Erlernen eines Handwerksberufes. Dazu gehört natürlich, dass Du in der Werkstatt tätig bist, damit Du Deinen Kunden, z. B. mit der Reparatur einer defekten Brille, wieder ein gutes Sehen ermöglichen kannst. Einen Teil Deiner Ausbildung verbringst Du jedoch auch in der Berufsschule. Und all das was Du dort lernst, kannst Du gezielt in Deinem Kundengespräch anbringen. Was für Deinen Arbeitsalltag lernst Du also in der Berufsschule? Darüber erfährst Du jetzt mehr!
Das Ziel des Berufsschulunterrichts
Die praktischen Inhalte Deiner Ausbildung werden Dir im Betrieb sowie in den Kursen der überbetrieblichen Lehrlingsunterweisung vermittelt. Da die Augenoptik eine duale Ausbildung ist, lernst Du ebenfalls viele Inhalt in der Berufsschule. Der Unterricht hat, laut Rahmenlehrplan, verschiedene Ziele:
- eine Berufsfähigkeit zu vermitteln, die Fachkompetenz mit allgemeinen Fähigkeiten humaner und sozialer Art verbindet;
- berufliche Flexibilität und Mobilität zur Bewältigung der sich wandelnden Anforderungen in Arbeitswelt und Gesellschaft auch im Hinblick auf das Zusammenwachsen Europas zu entwickeln;
- die Bereitschaft zur beruflichen Fort- und Weiterbildung zu wecken;
- die Fähigkeit und Bereitschaft zu fördern, bei der individuellen Lebensgestaltung und im öffentlichen Leben verantwortungsbewusst zu handeln.
Ebenfalls werden Dir verschiedene Kompetenzen vermittelt bzw. Aspekte, um diese Kompetenzen zu fördern. Dazu gehören die Fachkompetenz, die Sozialkompetenz, die kommunikative Kompetenz und auch die Handlungskompetenz. Und mit ausgeprägten Kompetenzen kannst Du im Arbeitsleben so richtig punkten!
Die Lernfelder in der Augenoptik
Der Berufsschulunterricht wird nach Lernfeldern differenziert. Im ersten Lehrjahr gehören dazu etwa „Einstärken-Brillengläser kontrollieren und einarbeiten“ sowie „Sehtestergebnisse erklären und auswerten“ , damit Du in der Lage bist, Deinem Kunden seine vorhandene Fehlsichtigkeit, wie zum Beispiel eine Kurz- oder Weitsichtigkeit, erklären zu können. „Zusatzprodukte und Kontaktlinsenpflegemittel anbieten und verkaufen“ steht ebenso auf dem Plan, um Vor-& Nachteile hierzu nennen zu können. Die Lernfelder des zweiten Lehrjahres bauen darauf auf und umfassen z. B. „Kunden mit Sonnenschutzbrillen versorgen“ und „Sphärisch fehlsichtige Kunden beraten und versorgen“. Das dritte Lehrjahr behandelt dann beispielsweise die Lernfelder „Kunden mit Sondergläsern und Schutzbrillen versorgen“ sowie „Kunden die Anwendung vergrößernder Sehhilfen erklären“. Du siehst also: Der Berufsschulunterricht befasst sich mit vielen Themen, die Dich in Deiner täglichen Arbeit mit euren Kunden begleiten. Denn nur mit diesem Hintergrundwissen wirst Du in der Lage sein, Deinen Kunden fachgerecht in einem Kundengespräch beraten und ihm die bestmögliche Korrektur anbieten zu können, egal es sich hierbei um Mehrstärkenbrillen, Einstärkenbrillen, Kontaktlinsen oder Lupen handelt. Mit dem angeeigneten Wissen wirst Du nicht nur ein sicheres und kompetentes Auftreten entwickeln, sondern ebenso Reklamationen vermeiden und Deinen Kunden glücklich machen. Du wirst in der Lage sein, Informationen zu verknüpfen und diese im Alltag anzuwenden, wie z. B. das Wissen, wie ein Regenbogen entsteht oder weshalb der Himmel durch das menschliche Auge blau wahrgenommen wird. Doch nicht nur das: Du wirst erleben, dass die Augenoptik weit mehr umfasst als reines Verkaufen und Einarbeiten von Brillen oder Kontaktlinsen.
Und noch ein paar Tipps zum Schluss:
„Du lernst nicht für die Schule, sondern für das Leben!“ Wer hat diesen Satz noch nicht gehört! Aber er stimmt – denn Deine Ausbildung wird Dir um einiges leichter fallen, wenn Du den Berufsschulunterricht als sinnvollen Teil Deiner Lehrzeit betrachtest, und nicht nur als Schule! Also: Sei aufmerksam in der Schule und wende neue gelernte Inhalte bald an, dann gehen sie Dir in Fleisch und Blut über. Du wirst die positiven Resultate nicht nur bei Deinen Klassenarbeiten und Zeugnissen sehen, sondern auch bei der wachsenden Zufriedenheit bzw. Wertschätzung Deiner Kunden und Kollegen Dir gegenüber. Genau dieses positive Gefühl, das auf Selbstvertrauen beruht, wird Dich im Berufsleben sowie im Alltag stetig weiterbringen.