
Tipps & Ratgeber
So viel Lot und nichts hält – Tipps und Kniffe für richtiges Löten
Unsere Ausbilder plaudern aus dem Nähkästchen!
Eine Aufgabe, die während der Ausbildungszeit ganz häufig auf Dich zukommen wird, ist das Löten. Nicht nur im Betrieb, auch während der ÜLu-Kurse kannst Du zeigen, was Du am Lötgerät draufhast! Eine Sache solltest Du Dir aber von vorneherein am besten nicht angewöhnen, und zwar das Motto: Viel Lot hilft viel! Denn das genaue Gegenteil ist der Fall!
Eine gute Lötung hält auch mit wenig Lot – und das sogar besser!
Und damit Du beim Löten in Zukunft immer die Nase vorne hast, verraten Dir unsere Ausbilder heute ein paar ihrer besten Tipps und Kniffe!
Wie kann ich die Lotdosierung verbessern und das Lot kontrolliert anbringen?
- Der Zeitpunkt der Lotzugabe muss stimmen
Kennst Du das – Du sitzt am Lötgerät, hast das Werkstück in der Hand und denkst Dir: Oh je, hoffentlich verbrenne ich jetzt nichts!? Mit dieser Angst im Nacken führst Du das Lot zu früh an die Lötstelle – Dein Werkstück ist aber noch gar nicht richtig auf Arbeitstemperatur! Was passiert? Es kommt zur sogenannten Perlbildung! Ist nämlich die Arbeitstemperatur kurz danach endlich erreicht, fließt das Lot und die Lotperle überschwemmt die Lötstelle.
Unser Tipp: Längeres Erhitzen der Lötstelle! - Die Lotmenge wird falsch eingeschätzt
Auch uns ist das zu unseren Anfangsjahren in der Werkstatt mehr als einmal passiert: Wir wussten einfach nicht, welche Lotmenge die richtige ist! Viel hilft viel – oder? Nein, ganz im Gegenteil! Merke Dir, dass lediglich eine kleine Menge Lot nötig ist, um eine haltbare Lötung zu erzeugen! Bevor Du also anfängst zu löten, lege die benötigte Lotmenge fest. Das geht ganz einfach, indem Du das Lot an der Spitze etwas abknickst. Wenn das Lot fließt und der Knick erreicht wird, hast Du Deine erforderliche Lotmenge!
Der zweite Tipp lautet also: Vorab die Lotmenge festlegen und Lot an der Spitze etwas abknicken! - Die Temperaturverteilung ist ungleichmäßig
Es kann vorkommen, dass Deine Aufgabe lautet: Verlöte zwei Werkstücke unterschiedlicher Stärke miteinander! Puh, das ist natürlich erst einmal schwierig – mit unserem Tipp aber auch für Dich in der Zukunft ganz easy umsetzbar! Achte bei dieser Aufgabe ganz genau darauf, dass beide Werkstücke die gleiche Temperatur haben! Das dickere bzw. stärkere Werkstück braucht dafür naturgemäß etwas länger. Daher ist es wichtig, dieses länger zu erhitzen als das feinere. Wenn Du das nicht beachtest, fließt das Lot nur auf dem feineren Werkstück und es kommt zu einer „kalten Lötstelle“.
Der dritte Tipp lautet also: Auf die gleiche Temperatur beider Werkstücke achten und das stärkere Werkstück länger erhitzen!
Mit unseren Tipps sollte das Löten schon bald zu Deinen liebsten Aufgaben in der Werkstatt gehören! Wir wünschen Dir ganz viel Spaß und Erfolg!