Interview mit Jennifer WagnerFeilen einer Brille | Foto: Andreas Friedrich, Firma: Fred McFar Fotoproduktionen aus Karlsruhe
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Interview mit Jennifer Wagner

Jennifer Wagner ist 25 Jahre alt und hat 2009 ihre Augenoptiker-Ausbildung abgeschlossen. Beim Leistungswettbewerb des Zentralverbandes der Augenoptiker war sie Landessiegerin Rheinland-Pfalz. Sie arbeitet nach wie vor in ihrem Ausbildungsbetrieb Grewenig Augenoptik in Bitburg.

Jennifer, was hat dich zur Augenoptiker-Ausbildung gebracht?

Ich trage schon seit meinem dritten Lebensjahr eine Brille – die Augenoptik spielte also schon immer eine Rolle in meinem Leben. Als ich vor der Frage nach einer Ausbildung stand, habe ich mich über verschiedene Berufsbilder informiert. Augenoptiker passte am besten zu meinen Vorlieben – insbesondere reizte mich die Vielseitigkeit des Berufs. Witzigerweise machte ich meine Ausbildung in dem Betrieb, bei dem ich jahrelang selbst Kundin war.

War es leicht, die Ausbildungsstelle zu bekommen?

Ich habe mich in insgesamt fünf Betrieben beworben und bekam von dreien eine Zusage. Ich habe mich für den jetzigen Betrieb entschieden, weil er mir als Kunde vertraut und sympathisch war.

Ist der Beruf so vielseitig, wie du vermutet hast?

Ja, es ist eine sehr schöne Arbeit! Ich würde sie in drei Bereiche einteilen: Da ist der tägliche Kontakt mit ganz unterschiedlichen Kunden, dann die Werkstattarbeit, die Reparaturen und Brillenherstellung. Und die kaufmännische Arbeit, zum Beispiel der Kontakt mit anderen Firmen. Das ist sehr abwechslungsreich. Man kann aber nach der Ausbildung durchaus auch Schwerpunkte setzen – es gibt Augenoptiker, die arbeiten lieber mit Kunden und andere lieber in der Werkstatt. Man hat so viele Möglichkeiten.

Gab es in deiner Ausbildungszeit besondere Herausforderungen?

Die Vielseitigkeit des Berufs ist zugleich die Herausforderung während der Ausbildung. Man hat jeden Tag mit anderen Leuten zu tun, jede Reparatur verläuft anders – das ist aber auch das Schöne an der Augenoptik. Ich wurde bei allem sehr unterstützt und eingeführt. Ich konnte zum Beispiel im Geschäft die Kunden erst einmal begrüßen, über ihr Anliegen sprechen und dann die entsprechenden Kollegen hinzuziehen. Dabei habe ich schnell den Umgang mit Kunden gelernt.

Welche Rolle spielt Mode in deinem Job?

Das ist unterschiedlich. Einige Menschen suchen gezielt eine trendige Brille. Erst dann sprechen wir über die Stärke der Gläser. Vielen ist das bessere Sehen wichtiger, aber auch sie wollen dabei gut aussehen. Als Augenoptikerin muss ich immer herausfinden, welche Bedürfnisse die Kunden haben und darauf eingehen. Gespür für Mode ist sehr hilfreich.

Waren Physik und Mathe in der Ausbildung wichtig?

Ich hatte das Glück, dass ich Physik und Mathe mochte, daher hatte ich keine Angst davor. Man muss aber wirklich kein Physik- oder Mathe-Ass sein. Auch wenn man eine drei in der Schule hatte, ist das zu schaffen – man fängt mit vielem von vorne an.

Was sind deine Pläne für die Zukunft?

Ich möchte mich weiterentwickeln. Ich werde an der Fachhochschule Köln Augenoptik studieren und in zwei Jahren als staatliche geprüfte Meisterin abschließen. Dann kann ich selbst ausbilden und mehr Aufgaben übernehmen als bisher. Ich arbeite aber sehr gerne bei meinem jetzigen Arbeitgeber und würde mich freuen, auch nach dem Studium dort wieder einzusteigen.

 

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