Die Augenoptik von A bis Z: Visus

Im Rahmen unserer be optician-Nachwuchskampagne informieren wir Dich über die spannende Ausbildung in der Augenoptik. So konntest Du bereits einiges über den Ablauf der drei Lehrjahre, die Prüfungen oder die ÜLu erfahren. Seit einigen Monaten informieren wir Dich allerdings mit noch mehr Details, damit Du Dir ein besseres Bild von der Ausbildung und vom Gesundheitshandwerk an sich machen kannst!

Wenn Dich ein Thema besonders interessiert, schreibe uns gerne eine E-Mail mit Deinem Wunsch an:

Der Buchstabe V – Visus

Solltest Du unser ABC der Augenoptik in den vergangenen Monaten verfolgt haben, ist der Begriff „Sehschärfe“ mehr als einmal vor Deinem Auge aufgetaucht. Und im Grunde ist die Bezeichnung Visus nichts anderes als genau das: das Auflösungsvermögen Deines jeweiligen Auges. Je nachdem, wie detailreich wir die Welt um uns herum wahrnehmen, haben wir einen kleineren oder einen größeren Visus. Früher sprach man davon, dass 100 Prozent Sehschärfe – oder anders gesagt eine 1,0 – der Durchschnitt ist. Eine Prozentangabe ist zwar für den Kunden oftmals besser verständlich als ein Visus von 1,0; allerdings ist diese Angabe mathematisch gesehen nicht korrekt. Stellst Du nämlich bei der Refraktion fest, dass Dein Kunde einen Visus von 1,25 hat, dann läge seine Sehleistung bei 125 Prozent. Klingt komisch, oder? Es kommt also nicht darauf an, den Durchschnittsvisus 1,0 zu erreichen, sondern welcher Visus bei Dir oder Deinem Kunden zu einem „gestochen scharfen“ Bild führt. Das kann eine 1,0 sein, aber auch eine 2,0!

Wie entscheidet sich, welchen Visus ich habe?

Unsere Sehleistung ist im Tagesverlauf allerdings nicht immer gleich. Sie kann zum Beispiel durch Müdigkeit, eine zu geringe Flüssigkeitsaufnahme oder aufgrund anderer Faktoren beeinflusst sein. Die Bestimmung der Sehschärfe funktioniert aber immer auf die gleiche Art und Weise: Ein Detail, das auf die Wand projiziert wird und 1,5 mm groß ist, muss aus einer Entfernung von 5 Metern korrekt erkannt werden, um einen Visus von 1,0 zu erlangen. Wenn Du Dich für die Augenoptik interessierst oder eine Sehhilfe trägst, dann wirst Du die Situation kennen: Du liest die Buchstaben, die immer kleiner werden, laut vor. Und anhand Deiner Antworten wird Dein Visus bestimmt. Dabei gilt: Je kleiner die Details sind, die Du erkennst, desto größer ist Dein Visus.

Wie kann man den Visus verbessern?

Wenn die Refraktion nun beendet ist, kann der Augenoptiker feststellen, ob der Visus mit einer Sehhilfe verbessert werden kann. Dabei ist natürlich zu beachten, ob Dein Kunde in der Nähe oder in der Ferne Unterstützung benötigt. Diese Unterscheidung nennt man auch Fern- bzw. Nahvisus. Es könnte ja sein, dass Dein Kunde bereits eine Brille oder Kontaktlinsen trägt! Ein Unterschied besteht auch darin, ob die Sehleistung mit oder ohne Sehhilfe gemessen wurde. Die Visusangabe ohne Korrektion, also ohne die eventuell vorhandene Brille, wird „Visus sine correctione“ genannt, der Visus mit einer eventuellen Brille „Visus cum correctione“! Interessant, oder? Vielleicht ist dies einmal des Rätsels Lösung bei einem Quiz – und Du kennst die Antwort!

Wenn Du mehr über Sehhilfen wissen möchtest, kannst Du die Beiträge auf unserer Webseite lesen oder Du bewirbst Dich um eine Ausbildung in der Augenoptik – dann lernst Du alles, was Du über Sehhilfen wissen musst! Und wenn Du anschließend Deinen Meister machst, stehen Dir auch die Türen des Refraktionsraums offen. Also: Worauf wartest Du? Entscheide Dich für einen Beruf mit Zukunft!