Was sind die Zentrierpunkte xR und xL?xR und xL – horizontale Zentrierpunkte | © passorn santiwiriyanon / iStockphoto.com
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Die Augenoptik von A bis Z: xR und xL

Im Rahmen unserer be optician-Nachwuchskampagne informieren wir Dich über die spannende Ausbildung in der Augenoptik. So konntest Du bereits einiges über den Ablauf der drei Lehrjahre, die Prüfungen oder die ÜLu erfahren. Seit einigen Monaten informieren wir Dich allerdings mit noch mehr Details, damit Du Dir ein besseres Bild von der Ausbildung und vom Gesundheitshandwerk an sich machen kannst!

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Der Buchstabe X – xR und xL – die horizontalen Zentrierpunkte

Okay, das klingt ein wenig sperrig. xR und xL. Damit kann ein Nicht-Augenoptiker erst einmal nicht so viel anfangen. Das Wort „Zentrierpunkte“ macht es nicht unbedingt einfacher. Aber wir versprechen Dir: Diese beiden Maße sind super wichtig, damit Dein Kunde auch wirklich richtig durch seine Brille sehen kann! In Deiner Ausbildung lernst Du, wie Du an diese Werte kommst. Aber fangen wir mit der Frage an: Was sagen uns xR und xL?

Individuelle Zentrierpunkte

Nehmen wir an, Dein Kunde war nun bei der Refraktion und kommt zu Dir an den Beratungstisch zurück. Ihr schlendert gemeinsam durch die vielen Reihen eurer Fassungen und sucht die passende für Deinen Kunden, seinen Style und sein Leben aus. Die Fassung kann rund sein, oval, eckig, mit wenig Raum für das Glas oder mit viel Platz. Und jetzt wird es wichtig: Du setzt Deinem Kunden die Fassung auf die Nase und prüfst nun exakt, an welcher Stelle Dein Kunde durch das Glas schauen wird. Dieser Teil Deiner Arbeit nennt sich „optometrische Brillenanpassung“ und ist ein super wichtiger Bestandteil Deiner Ausbildung. Daher beginnst Du auch schon direkt im ersten Lehrjahr mit dem Erlenen der Grundlagen. Aber wir schweifen ab! Zurück zur sogenannten Zentrierung bzw. zum Zentrierpunkt. Mit Hilfe diverser Formeln berechnest Du, wie die Gläser eingeschliffen werden müssen. Das richtige Vorgehen ist entscheidend dafür, dass Dein Kunde nach dem Abholen der neuen Sehhilfe perfekt sieht. Die Punkte, die Du misst, liegen sowohl auf einer vertikalen, als auch einer horizontalen Achse. Und diese horizontale Ache ist, wir kennen das aus der Mathematik, die x-Achse. R und L stehen dabei für rechts und links, also das linke und rechte Auge. Denn das linke und das rechte Auge eines Menschen sind nie gleich. So wie auch unser rechtes und linkes Ohr unterschiedlich aussehen – hast Du darauf schon einmal geachtet?

Worauf muss ich bei der Anpassung noch achten?

Wir unterscheiden die anatomische und optometrische Anpassung. Dabei sind jeweils mehrere Aspekte wichtig, die Du aber alle während Deiner Ausbildung lernst und die auch Teil Deiner Abschlussprüfung sein werden! Unser Tipp: Diese Anpassung kannst Du auch ganz einfach zuhause üben, wenn z. B. Deine Eltern oder Deine Geschwister eine Brille tragen! Bei der anatomischen Anpassung prüfst Du den Sitz der Fassung: Liegen die Bügel gut am Ohr? Sitzen die Nasenpads? Ist das Glas ausreichend weit vom Auge entfernt? Ist die Fassung eventuell schief? Das sind wichtige Erkenntnisse, damit die Fassung nachher so gut auf der Nase sitzt, dass Dein Kunde – ohne die Brille ständig zurechtrücken zu müssen – perfekt durch die Gläser schauen kann. Bei der optometrischen Anpassung geht es dann „ans Eingemachte“. Die Fassung sitzt richtig, so dass Du nun die Zentrierpunkte messen kannst. Dazu gehören die oben besprochenen xR und xL. All diese Daten gibst Du nachher mit der Brillenglasbestellung in die Werkstatt – und vielleicht darfst Du den Auftrag, wenn das Glas auf Lager ist, auch direkt bearbeiten! Denn die Augenoptik ist ein Handwerksberuf – Du wirst viel Zeit in der Werkstatt verbringen und die Sehhilfen Deiner Kunden für sie vorbereiten.

Was gehört noch zum ersten Lehrjahr dazu?

Neben den Grundlagen der anatomischen und optometrischen Anpassung lernst Du im ersten Lehrjahr noch so einiges mehr! Beginnen wirst Du mit dem Kennenlernen der vielen Werkzeuge, Maschinen und Geräte, die Du für Deine Arbeit benötigst. Auch Bearbeitungstechniken an verschiedenen Werkstoffen, sowohl manuell als auch maschinell, gehören dazu. Du startest also direkt mit dem Herzstück der Ausbildung: der Arbeit in der Werkstatt! Aber natürlich gehört auch die Kommunikation mit euren Kunden dazu. Das lernst Du jeden Tag ein bisschen mehr, denn am Anfang weiß man natürlich noch nicht, wie Verkaufs- oder Beratungsgespräche richtig ablaufen. Mach Dir aber bitte keine Sorgen: Es ist noch kein Meister vom Himmel gefallen! Im Betrieb, der Berufsschule und der ÜLu lernst Du alles, was Du für eine tolle Karriere in der Augenoptik brauchst. Versprochen!

Wenn Du nun ganz gespannt auf die Ausbildung in der Augenoptik bist, melde Dich doch einfach beim Augenoptiker Deines Vertrauens und sprich mit ihm über ein Schnupperpraktikum. So siehst Du, ob die Optik zu Dir passt! Also: Worauf wartest Du? Entscheide Dich für einen Beruf mit Zukunft!