Brillenreperatur von KundeBrille reparieren im Kundenauftrag | © Andreas Friedrich, Firma: Fred McFar Fotoproduktionen aus Karlsruhe
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Das Werkstattjahr 2019: Reparieren im Kundenauftrag

Eine augenoptische Ausbildung ist in erster Linie das Erlernen eines Handwerksberufes. Dazu gehört natürlich, dass Du in der Werkstatt tätig bist, damit Du Deinen Kunden, z. B. mit der Reparatur einer defekten Brille, wieder ein gutes Sehen ermöglichen kannst. Die dafür notwendigen handwerklichen Fähigkeiten erlernst Du sowohl im Betrieb als auch in der Ülu. Was kann eigentlich an einer Brille im Sinne des Kunden repariert werden? Das erfährst Du jetzt!

Grundlagen

Der Kontakt mit den Kunden ist am Anfang vielleicht etwas ungewohnt, aber mit der Zeit kannst Du Wünsche immer besser einordnen und bedienen. Nicht jede Person, die Deinen Ausbildungsbetrieb betritt, ist auf der Suche nach einer neuen Brille – manchmal ist auch nur eine Reparatur nötig, um Deinen Kunden zufriedenzustellen. Auch lernst Du mit der Zeit, was machbar ist und was nicht und vor allem, welche Reparaturen Du als Azubi bereits durchführen kannst – natürlich immer mit dem abschließenden Blick Deines Ausbilders! 

Was kann repariert werden und wie?

Manchmal sind es nur Kleinigkeiten, die die Sehleistung vermindern – eine verlorene Schraube beim Nasenpad zum Beispiel! Fehlt die Schraube oder dreht das Gewinde durch, sitzt die Brille nicht mehr richtig auf der Nase und die Sicht ist beeinträchtigt. Solche Reparaturen kannst Du ganz einfach selbst erledigen und Deinen Kunden glücklich machen. Manchmal bricht auch etwas, zum Beispiel ein Bügel einer Kunststofffassung. Bei einem solchen Bruch ist Kitten (LINK) Deine erste Wahl! 

Gelegentlich kommt es vor, dass ein Teil des Glases herausplatzt. Schau Dir das Glas dann genau an, vielleicht kannst Du es mittels Schleifen retten! Die zweite Möglichkeit ist, ein neues Glas zu bestellen und nach der Lieferung in die Fassung einzusetzen. Wenn Du das Glas aber sofort reparieren kannst, ist Dein Kunde mehr als zufrieden!

Bei bestimmten Fassungen besteht auch die Gefahr, dass ein Bohrloch ausreißt. Dann musst Du Dir das Glas genau anschauen und messen, ob eine Versetzung des Bohrloches möglich ist.

Zu den vielfachen Kundenwünschen gehören auch das Nachpolieren von Kunststofffassungen und das Aufbereiten von Bügeln – eine Kleinigkeit für Dein handwerkliches Geschick!

Und noch ein Tipp zum Schluss:

Auch wenn Du dem Kunden nur etwas Gutes tun willst solltest Du bei Reparaturen immer daran denken, dass die Brille nach wie vor Eigentum des Kunden ist. Bespreche also vorher die einzelnen notwendigen Schritte und Kosten, die für die Instandsetzung notwendig sind. Vor allem, wenn Du an der Form oder Farbe der Brille zwingend etwas ändern musst, solltest Du Dir vorher von Deinem Kunden eine Einwilligung einholen. 

Ebenso solltest Du dir die Brille von Anfang an ganz genau anschauen und Deinen Kunden auf jeden bereits bestehenden Mangel hinweisen. Am besten notierst Du Dir auch Kleinigkeiten wie z. B. Kratzer, Schlieren oder andere defekte Teile – so vermeidest Du eventuell Unstimmigkeiten bei späteren Reklamationen. 

Wenn die Brille nicht mehr repariert werden kann solltest Du Deinem Kunden die Gründe erklären. „Geht halt nicht“ sollte in diesem Fall nicht über Deine Lippen kommen. Unser Tipp: Versuche gemeinsame mit Deinem Kunden eine Lösung zu finden, dann wird er zufrieden sein und Deinem Ausbildungsbetrieb auch zukünftig erhalten bleiben.